Die Ölpreise sind am Dienstag gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete gegen Mittag 96,20 US-Dollar. Das waren 45 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur September-Lieferung fiel um 62 Cent auf 90,14 Dollar.
Zum Wochenstart waren die Ölpreise noch jeweils um mehr als einen Dollar je Barrel gestiegen. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern ist die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft aber zu groß, um an die Kursgewinne vom Wochenauftakt anknüpfen zu können.
"Am Ölmarkt dominieren weiterhin die Nachfragesorgen", sagte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Im Juli waren die chinesischen Ölimporte leicht gestiegen, was die Ölpreise zu Beginn der Woche gestützt hatte. Experte Fritsch verwies aber auf jüngste Maßnahmen der chinesischen Regierung im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Diese hätte in einigen Metropolen des Landes zu neuen Einschränkungen geführt, was die Öl-Nachfrage wieder beeinträchtigen dürfte.
Die Ölpreise sind zuletzt wegen einer abflauenden Weltwirtschaft unter Druck geraten. Die Preise für Rohöl aus der Nordsee und für Rohöl aus den USA stehen nur knapp über den tiefsten Ständen seit Februar, die Ende der vergangenen Woche erreicht worden waren. Am Ölmarkt wird aber auch von einem vergleichsweise geringen Handelsvolumen berichtet, was stärkere Schwankungen der Ölpreise zur Folge habe.
Die europäischen Ölaktien präsentieren sich aber weiter stark. Auf der Handelsplattform Tradegate gewinnen BP 0,6 Prozent, TotalEnergies rund ein Prozent und Shell sogar 1,2 Prozent. Anleger bleiben weiter an Bord, sichern ihre Position aber mit einem Stopp bei bei 3,70 Euro (BP) beziehungsweise 39,00 Euro (TotalEnergies) und 19,70 Euro (Shell) nach unten ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.