Die Aktie des Schweizer Solarmodul-Herstellers Meyer Burger verliert am Donnerstag deutlich. Das Papier brach um rund 20 Prozent ein, nachdem der Konzern mitgeteilt hat, das Produktionsziel für 2023 nicht zu erreichen. Zusätzlich belastet die Mitteilung, dass mit dem norwegischen Staatsfonds ein Großaktionär seine Beteiligung reduziert hat.
Für das laufende Jahr wird nun mit einer Gesamtleistung von etwa 800 Megawatt gerechnet, teilten die Schweizer mit. Ursprünglich waren für dieses Jahr ein bis 1,2 Gigawatt angepeilt - nach gut 320 Megawatt 2022.
Zu Problemen führten anhaltende Verwerfungen in weltweiten Lieferketten bei Industrieelektronik. Deshalb verzögere sich der Hochlauf der dritten Fertigungslinie am Standort Freiberg bis in den Sommer.
Weiterer Grund für das gekürzte Produktionsziel: Umbauten von mehreren Produktionslinien zur Fertigung einer neuen, einheitlichen Plattform von Solarmodulen. Davon erhofft sich Meyer Burger Vorteile bei der Skalierbarkeit neuer Fertigungskapazitäten und eine Beschleunigung der Massenproduktion. Zudem böte die neue Plattform nachhaltig hohe Leistung und ansprechende Optik, um langfristig Premiumpreise erzielen zu können.
Hinzu kommt, dass der norwegische Staatsfonds laut einer Offenlegungsmeldung seine Position unter den Schwellenwert von drei Prozent reduziert hat. Im November hielt der zweitgrößte Staatsfonds der Welt noch mehr als fünf Prozent an Meyer Burger.
Die Aktie gerät infolge der Neuigkeiten stark unter Druck und rutscht nicht nur unter die 50-Tage-Linie, sondern auch aus dem seit Mitte Oktober intakten Aufwärtstrend. Positiv stimmt dennoch, dass der Konzern trotz reduzierter Produktionsmenge und Upgrades ein positives Konzernergebnis auf EBITDA-Stufe erwartet. Kurzfristig können die Meldungen die Aktie weiter belasten. Für langfristig orientierte Anleger bietet der Kursrutsch jedoch eine Möglichkeit zum Einstieg.
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