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Der angeschlagene Schweizer Solar-Konzern Meyer Burger zieht am deutschen Standort in Freiberg die Reißleine. Laut einer Unternehmenssprecherin hätten am Dienstag alle rund 500 Mitarbeiter ihre Kündigung erhalten. 400 verlören dadurch ihren Arbeitsplatz. Ein weiteres dunkles Kapitel der deutschen Solar-Geschichte.
Vorausgegangen war die Absage von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) an den sogenannten Resilienzbonus, mit dem die unter Druck stehenden Hersteller in Europa geschützt werden sollten. Meyer Burger hatte die Zukunft des Standorts in Freiburg von dieser Unterstützung abhängig gemacht.
Lindner hatte sein Nein zu großen Subventionen für die heimische Solarindustrie am Sonntagabend bekräftigt. Am Dienstag reagierte nun Meyer Burger mit den Kündigungen. Man habe noch gehofft, dass in Berlin die Einsicht reife, dass die Unterstützung nötig sei, sagte die Sprecherin. Dies habe sich endgültig zerschlagen.
Der Schritt des Schweizer Solar-Unternehmens überrascht daher nicht. Ohnehin hatte Meyer Burger bereits im Februar die Absicht angekündigt, das Werk in Freiberg zu schließen.
Meyer Burger steckt seit vielen Jahren in den roten Zahlen fest. Der Turnaround wollte nie so recht gelingen. Vor allem die asiatische Billig-Konkurrenz macht den Schweizern seit vielen Jahren zu schaffen. Subventionen bei der Solarmodulherstellung in China hätten zu einer gravierenden Marktverzerrung geführt, erklärte Geschäftsführer Gunter Erfurt. Bei der Fabrik in Freiberg handelt es sich nach eigenen Angaben um den größten Betrieb für die Solarmodulproduktion in Europa.
Die Schließung des Werks in Freiberg ist bitter. Mangels Subventionen und der fehlenden Konkurrenzfähigkeit zieht es Meyer Burger nun in die USA. Über eine stark verwässernde Bezugsrechtsemission will das Unternehmen die dafür benötigten liquiden Mittel einwerben. Anleger lassen die Finger von der Solar-Aktie.
(Mit Material von dpa-AFX)
