+++ Geheimplan für Deutschland? +++

Mercedes: Modell-Aus in den USA?

Mercedes: Modell-Aus in den USA?
Foto: Mercedes-Benz AG
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Annalena Götz 02.04.2025 Annalena Götz

Die US-Strafzölle entfachen weiterhin reichlich Gesprächsstoff. Wird Mercedes schon bald einige Fahrzeugmodelle in den Vereinigten Staaten überhaupt nicht mehr verkaufen? Das Unternehmen hat entsprechende Berichte bereits entschieden zurückgewiesen und will den Absatz auf einem seiner wichtigsten Märkte maximieren.

Wie Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf einen anonymen Insider mitteilte, soll Mercedes in Erwägung ziehen, die Produktpalette in den USA zu reduzieren. So könnte es sich infolge der 25-Prozent-Zölle auf Autoimporte für den Stuttgarter Hersteller bei einigen Modellen bald nicht mehr rentieren, diese auf der anderen Seite des Atlantiks zu verkaufen. Eine endgültige Entscheidung wurde noch nicht getroffen. Sie wird davon abhängen, wie die Zölle konkret umgesetzt werden.

Kurz nach der Bloomberg-Meldung folgte seitens Mercedes ein Dementi. Ein Unternehmenssprecher erklärte: „Die Behauptung entbehrt jeglicher Grundlage.“ Das Ziel bleibe unverändert: steigender Absatz im US-Markt.

Zölle könnten Mercedes 1,7 Milliarden Dollar im Jahr kosten

Dennoch steht der Konzern unter Druck. Das Investmenthaus Bernstein beziffert die Verluste von Mercedes durch die US-Zölle allein in diesem Jahr auf rund 1,6 Milliarden Euro, was 14 Prozent des geschätzten operativen Gewinns ausmachen würde. Insbesondere bei günstigen Mercedes-Modellen wie dem Kompakt-SUV GLA könnten die Zölle die Marge stark belasten und die ohnehin schon geringe Gewinnspanne in Verluste verwandeln. Bereits seit geraumer Zeit konzentriert sich der Autohersteller auf das hochpreisige Segment, lenkt Ressourcen in margenstarke Topmodelle wie die S-Klasse und reduziert das Kompaktwagensegment.

Der deutsche Premium-Autobauer versucht außerdem, durch Investitionen in US-Werke und dem Aufbau lokaler Lagerbestände gegenzusteuern (DER AKTIONÄR berichtete). Die SUV-Baureihen GLE und GLS werden bereits im US-Bundesstaat Alabama gefertigt, wobei viele Motoren- und Getriebekomponenten nach wie vor aus Europa geliefert werden. Die lokalen Produktionskapazitäten sind noch zu gering und ein Ausbau ist nicht nur teuer, sondern auch langwierig.

Erschwerend kommt hinzu, dass am US-Standort nicht nur für den lokalen Markt produziert wird, sondern die dort gebauten Autos in den Weltmarkt exportiert werden – zum Beispiel nach China, wo wiederum mit Gegenzöllen auf Importe aus den USA reagiert wurde.

Die Lage ist nicht nur bei den Stuttgartern angespannt. Stellantis-Vorsitzender John Elkann bemühte sich in letzter Minute, politischen Einfluss in Washington zu nehmen. Er traf sich Anfang der Woche mit Präsident Trump. Mercedes hoffte unterdessen, mit US-Präsenz und Trumps persönlicher Vorliebe für die Marke punkten zu können. Doch an dessen harter Zollpolitik prallen alle Argumente ab.

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Mercedes-Benz (WKN: 710000)

Donald Trumps protektionistische Handelspolitik stellt die Produktions- und Exportstrategie der deutschen Autokonzerne auf die Probe. Für Anleger bleibt die Situation angespannt. Die Mercedes-Aktie notiert mittlerweile wieder auf dem Jahresanfangsniveau bei rund 54 Euro. Die fallende 200-Tage-Linie untermauert den langfristigen Abwärtstrend. Die Devise lautet: abwarten und beobachten. 

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.

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