Für die deutschen Autobauer um Mercedes-Benz, BMW, Volkswagen & Co wird es heute spannend. Heute findet der Autogipfel im Bundeskanzleramt, auf dem über den weiteren Ausbau der Elektromobilität auf deutschen Straßen beraten wird. Zu dem Spitzentreffen in Berlin erwartet werden Vertreter von Herstellern und Zulieferern, Gewerkschaften und Betriebsräten sowie auch von Energiebranche, Wissenschaft und Umweltverbänden.
Vor dem Autogipfel im Bundeskanzleramt sieht Bundesverkehrsminister Volker Wissing die Industrie beim Ausbau der Elektromobilität in der Pflicht. "Dazu brauchen wir eine engagierte Automobilindustrie, die mit uns an einem Strang zieht und neben der Auslieferung von E-Fahrzeugen auch einen Beitrag zum vorausschauenden Ausbau der Ladeinfrastruktur leistet", sagte Wissing dem "Handelsblatt". Politik und Wirtschaft müssten gemeinsam dafür sorgen, die E-Mobilität attraktiv und alltäglich für die Menschen zu machen.
Wissing verwies darauf, dass die Politik intensiv an mehr Fortschritt bei der E-Mobilität arbeite und den Ausbau der Ladeinfrastruktur vorantreibe. "Aktuell sind in Deutschland rund 100.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte in Betrieb. Das sind doppelt so viele wie noch vor zwei Jahren", sagte Wissing. Auch sei die insgesamt abrufbare Ladeleistung von zwei auf 4,3 Gigawatt gestiegen. "Bereits im September haben wir den Aufbau des Deutschlandnetzes mit rund 9.000 neuen Ultra-Schnellladepunkten gestartet. Noch im Dezember eröffnet der erste neue Standort", sagte der Minister.
Kanzler Olaf Scholz will am heutigen Montag (13 Uhr) mit der Autobranche über den Ausbau der Elektromobilität beraten. Thema des Austauschs soll sein, wie das Ziel von 15 Millionen Elektro-Pkw bis 2030 zu erreichen und ein weiterer Markthochlauf batteriegetriebener Modelle zu unterstützen ist. Derzeit sind in Deutschland gut eine Million reine Elektro-Autos zugelassen – bei insgesamt mehr als 48 Millionen Pkw.
Die Aktien der deutschen Autobauer stehen seit Wochen unter Druck. Unter den deutschen Autowerten ist derzeit lediglich Mercedes-Benz und BMW laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Mercedes hat eine klare Strategie und im Vergleich zu den meisten anderen europäischen Auto-Herstellern eine hohe Marge. BMW würde von einem Regierungswechsel wohl überproportional profitieren. Der Münchner Autobauer ist derzeit der einzige, der sich offen dazu bekennt, neben Wasserstoff- und Elektromotoren auch Verbrennungsmotoren noch weiter zu entwickeln.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
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