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Lufthansa macht in Q1 Milliarden-Verlust und kommt allein nicht mehr klar

Lufthansa macht in Q1 Milliarden-Verlust und kommt allein nicht mehr klar
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Martin Mrowka 23.04.2020 Martin Mrowka

Die Lufthansa kann sich nicht mehr aus eigener Kraft aus der Corona-Krise retten. Diese Einschätzung veröffentlichte der DAX-Konzern soeben, nachdem er für das erste Quartal einen Verlust von 1,2 Milliarden Euro vermeldet hatte. Für das laufende zweite Quartal wird ein noch deutlich höheres Minus erwartet. Und wie reagiert die Lufthansa-Aktie?

Es sei momentan nicht absehbar, wann der Flugbetrieb wieder ausgeweitet werden könne, teilte die Lufthansa in einer Pflichtmitteilung mit.

Die Fluggesellschaft verfügt demnach nach erneuten Kreditaufnahmen insgesamt über 4,4 Milliarden Euro flüssige Mittel, die allerdings in den "nächsten Wochen" deutlich zurückgehen werden, hieß es weiter. "Der Konzern rechnet nicht damit, den entstehenden Kapitalbedarf mit weiteren Mittelaufnahmen am Markt decken zu können."

Lufthansa steckt den Angaben zufolge daher "in intensiven Verhandlungen" mit den Regierungen der Airline-Heimatländer Deutschland, Schweiz, Österreich und Belgien. Es geht um verschiedene Finanzierungsinstrumente, um kurzfristig die Zahlungsfähigkeit zu erhalten. Neben Bürgschaften, Krediten und stillen Beteiligungen wird auch über direkte Staatsbeteiligungen diskutiert. Die Gespräche dauerten an. Der Lufthansa-Vorstand zeigte sich zuversichtlich, zu einem erfolgreichen Abschluss zu kommen.

Die Lufthansa-Aktie hatte zuvor bereits auf ein neues Verlaufstief bei 7,77 Euro an Terrain eingebüßt. Nach Veröffentlichung der Mitteilung tat sich nachbörslich nicht mehr viel.

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Europas größter Luftverkehrskonzern hat allein im März knapp 1,4 Milliarden Euro Umsatz verloren, hieß es in der Pflichtmitteilung an die Börse. Im gesamten Quartal lagen die Erlöse mit 6,4 Milliarden Euro damit in ähnlicher Größenordnung unter dem Vorjahreswert von 7,8 Milliarden Euro. Den operativen Verlust (bereinigtes Ebit) bezifferte das Unternehmen auf 1,2 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatte der Verlust in dem traditionell schwachen Quartal zu Jahresbeginn noch 336 Millionen Euro betragen.

Zusätzlich werden nun ungünstige Treibstoffverträge und Wertminderungen der Flugzeuge auf den Gewinn drücken. Details dazu will Lufthansa Mitte Mai veröffentlichen. (Mit Material von dpa-AFX)

Die finanzielle Lage der Lufthansa verschärft sich. Auch eine große Kapitalerhöhung, die seit Wochen diskutiert wird, kann das Geschäft der Fluggesellschaft nicht beleben. Der Einstieg des Staats in den DAX-Konzern wird immer wahrscheinlicher. Anleger halten sich vorerst an der Seitenlinie.

Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.

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