Lufthansa-Chef Carsten Spohr erwartet weltweit weitere Einschränkungen für ungeimpfte Fluggäste. "Diesen Trend sehen wir weltweit. Für Geimpfte und Genesene wird die globale Freiheit erhalten bleiben", sagte Spohr der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Samstag). Bereits jetzt gibt es für Ungeimpfte Einschränkungen. EU-Bürger dürfen etwa nur in die USA einreisen, sofern sie vollständig geimpft und zusätzlich negativ auf das Coronavirus getestet sind.
Spohr betonte laut dem Bericht die Vorteile einer Impfpflicht, wie sie in Österreich ab Februar 2022 gelten soll. Positiv sieht er auch die Impfpflicht für Flugpersonal, die etwa bei der Schweizer Lufthansa-Tochter Swiss bereits gilt, berichtet dpa-AFX. Bei Swiss und den Austrian Airlines seien "nahezu alle im Flugbetrieb Beschäftigten geimpft", sagte Spohr. "In Deutschland schätzen wir über 90 Prozent."
Mit der 3G-Regel bei Inlandsflügen habe die Lufthansa bisher gute Erfahrungen gemacht: "Wir arbeiten bei Inlandsflügen seit dieser Woche unter 3G-Bedingungen, auch für unsere Crews, bisher ohne Probleme", sagte Spohr. Nach der 3G-Regel bekommen nur diejenigen Zutritt, die geimpft, genesen oder getestet sind. Zur im europäischen Vergleich niedrigen Impfquote in Deutschland sagte der Konzernchef: "Es enttäuscht mich schon, dass das Volk der Dichter und Denker moderner Medizin und Technologie nicht aufgeklärter und offener begegnet."
Ende vergangener Woche sorgten steigende Infektionszahlen und insbesondere die neue Corona-Variante Omikron für ein krätiges Minus bei der Aktie der Deutschen Lufthansa. Die Hoffnungen auf eine zeitnahe und nachhaltige Erholung des Luftverkehrs sind dadurch weiter geschwunden. Ein Kauf drängt sich aktuell nicht auf. Am Freitag ist das Lufthansa-Papier unter den Stopp des AKTIONÄR bei 5,30 Euro gefallen und wurde verkauft.
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