Lucid hat zum Ende der letzten Handelswoche ein neues Elektroauto angekündigt. Der Startup hat gute News bitter nötig. Die Aktie ist zuletzt deutlich unter Druck geraten.
Am Freitag stellte das Elektroauto-Startup Lucid den Sapphire vor, eine neue Ultra-Hochleistungs-Supersportlimousine. Das Unternehmen begann gleichzeitig mit der Annahme von Reservierungen. Der neue Stromer soll ab 249.000 Dollar zu haben sein.
Der Sapphire wird als ein Fahrzeug angepriesen, das dem Tesla's Model S Plaid Konkurrenz macht.
Aktuell überwiegen jedoch eher die Sorgen darüber, wie Lucid die 36.000 Reservierungen für das Modell Air stemmen will. Die Lieferketten-Problematik trifft das Unternehmen zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt.
Ursprünglich wollte Lucid nach dem Modell „Air“ 2023 das Modell „Gravitiy“, einen SUV, ausrollen. Bis dahin gilt es die Produktion Stück für Stück hochzufahren.
„Mit mehreren hundert bislang ausgelieferten Fahrzeugen ist Lucid für die Zulieferer, die mit Unterbrechungen in der Lieferkette durch COVID und die russische Invasion in die Ukraine kämpfen, ein kleiner, wenig wichtiger Player. Tesla hat die Masse schon erreicht und damit werden solche Hersteller bevorzugt beliefert“, sagt Zukunftsforscher Mario Herger gegenüber dem AKTIONÄR.
Die Lucid-Aktie stand zuletzt deutlich unter Druck. Wie geht es mit dem Elektroauto-Startup weiter?
Vorstand Peter Rawlinson gelobt Besserung: „Wir haben die wesentlichen Engpässe erkannt und ergreifen nun entsprechende Maßnahmen.“
Für Lucid arbeitet das Who is who der Branche. CEO Peter Rawlinson war lange Zeit Chef-Designer von Tesla. Unter anderem hat er das Model S entwickelt. Neben Rawlinson ist die Schlüsselfigur bei Lucid aber kein geringerer als Peter Hochholdinger. Auch er war für Tesla tätig. Löste die anfänglichen Probleme der Massenproduktion des Model 3 im Handumdrehen.
Das neue Modell ist sicherlich interessant, wird aber bei einem Preis von 249.000 Dollar keine riesigen Orders einfahren. Wichtig: Nach dem Modell „Air“ will Lucid 2023 das Modell „Gravitiy“ ausrollen. Bis dahin gilt es zu liefern und die Produktion Stück für Stück hochzufahen. Darüber hinaus sollten Updates in punkto Software und autonomes Fahren von Lucid kommen. Die Aktie ist nach dem Rücksetzer eine kleine Spekulation wert. Langer Atem und gute Nerven sind gefragt.