Für die US-Investmentbank Morgan Stanley handeln Anleger, die sich auf das Elektroauto-Start-up Lucid Motors stürzen, etwas übereilt. Analyst Adam Jonas rechnet nicht damit, dass die Aktie das aktuelle Niveau halten kann und erwartet einen massiven Einbruch um rund 70 Prozent.
Wegen der Euphorie um Lucid stieg die Marktkapitalisierung des Unternehmens am Dienstag sogar über die von Ford. Jonas bewertet Lucid jedoch weiterhin mit "Underweight". Seiner Meinung nach ist Lucid noch weit von einem sicheren Erfolg entfernt.
"Die Ausweitung der Produktion ist erfahrungsgemäß der riskanteste Teil für ein Unternehmen. Dieses Risiko wird noch durch die unerwartete Unterbrechung in der Lieferkette verstärkt, über die LCID keine Kontrolle hat", schrieb Jonas.
Lucid melde immer noch Fahrzeugvorbestellungen anstelle von Verkäufen. Die Aktien des Unternehmens sind innerhalb eines Monats von etwa 24 Dollar auf mehr als 55 Dollar pro Aktie gestiegen. Das entspricht einem Anstieg von etwa 130 Prozent. Laut Morgan Stanley ist die Bewertung jetzt extrem ambitioniert.
"Wir schätzen, dass der aktuelle Kurs von über 50 Dollar ein Absatzvolumen einpreist, das weit über den langfristigen Zielen des Managements liegt, sowie eine EBITDA-Marge von etwa 20 Prozent impliziert", heißt es in der Mitteilung.
Morgan Stanley geht davon aus, dass das Unternehmen die Produktionsziele des Managements für 2030 und eine EBITDA-Marge von rund 15 Prozent langfristig verfehlen wird. Jonas hat sein Kursziel zwar um vier Dollar erhöht, aber mit 16 Dollar liegt es immer noch mehr als 70 Prozent unter dem Schlusskurs der Aktie am Dienstag.
DER AKTIONÄR hat bei Lucid Motors noch rechtzeitig zum Kauf empfohlen. In der Zwischenzeit ist die Aktie zweifelsfrei heiß gelaufen und bereit für eine Konsolidierung. Wer dabei ist, verkauft die Hälfte und lässt den Rest mit Stopp bei 25 Euro laufen.