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Kriegsangst und Ölpreisschock: Toxische Mischung für die Börse

Kriegsangst und Ölpreisschock: Toxische Mischung für die Börse
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Andreas Deutsch 15.02.2022 Andreas Deutsch

Die Anleger haben derzeit viel zu verarbeiten. Die Lage in der Ukraine ist immer angespannter, was Auswirkungen auf den Ölpreis hat. Am Montag kletterte der Ölpreis auf den höchsten Stand seit sieben Jahren. Setzt sich der Trend fort, hätte das gravierende Folgen für die Geldwertentwicklung – und für die Aktienkurse.

Nach Berechnungen von Bloomberg würde ein Anstieg des Rohölpreises von etwa 70 Dollar Ende 2021 auf 100 Dollar bis Ende Februar die Inflation in den USA und in Europa in der zweiten Jahreshälfte 2022 um knapp einen halben Prozentpunkt ansteigen lassen.

Die Analysten von JPMorgan Chase halten sogar einen Anstieg auf 150 Dollar für möglich. Das würde die globale Expansion fast zum Stillstand bringen. Die Inflation würde ihrer Einschätzung nach auf sieben Prozent steigen.

Der Druck auf die Notenbanken würde damit weiter steigen. Im Worst-Case müsste der Aktienmarkt einen noch falkischeren Kurs von Fed und Co einpreisen.

Allerdings sind die Notenbanken in der Zwickmühle. Nach zwei Jahren Pandemie ist die konjunkturelle Lage ziemlich instabil. Gehen die Zentralbanker zu aggressiv vor, würden sie das zarte Pflänzchen Wirtschaftswachstum womöglich abwürgen.

Das Ergebnis aus Wachstumsdelle und steigender Inflation wäre Stagflation. Ein Zustand, der jedem Anleger den Schweiß auf die Stirn treibt.

Damit sich die Situation beruhigt, muss die Politik ihre Anstrengungen im Ukrainekonflikt merklich hochfahren. Im Kreml trifft Bundeskanzler Olaf Scholz am Dienstag Russlands Präsident Wladimir Putin zu einem Vier-Augen-Gespräch, für das mehrere Stunden angesetzt sind.

Scholz hatte bereits bei seinem Besuch am Montag in Kiew erklärt, dass er bei Putin für eine Deeskalation in der Krise werben wolle. Der Aufmarsch von Zehntausenden russischen Soldaten entlang der ukrainischen Grenze sei "nicht nachvollziehbar, so Scholz.

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Selbst wenn es zu einer kurzfristigen Lösung des Ukrainekonflikts käme, würde das der Börse kaum nachhaltig auf die Sprünge helfen. Zu vertrackt ist aktuell die Gesamtsituation. Anleger sind gut beraten, ihr Depot auf Krisenfestigkeit zu überprüfen. Öl-Aktien sind derzeit eine sehr gute Wahl, auch defensive Aktien wie Coca-Cola oder McDonald’s bieten sich an, Gold ebenfalls.

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