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Kolumne: Fällt nach dem Ölpreis nun auch der Goldpreis auf null? (Teil 2)

Kolumne: Fällt nach dem Ölpreis nun auch der Goldpreis auf null? (Teil 2)
Foto: Thomas Gebert
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Thomas Gebert 13.05.2020 Thomas Gebert

Betrachten wir nun einmal, was gegen und was für das Gold spricht. Gegen Gold kann man anführen, dass 50 % der Goldproduktion in der Schmuckindustrie landen. Wer geht jetzt schon Goldschmuck kaufen? Und vor allem, wem will man ihn danach überhaupt zeigen? So stapelt sich das Gold bereits in den Warenhäusern, wie die nächste Grafik zeigt.


Wall Street Journal
Gold Lagerbestände an der Comex

In den letzten zehn Jahren ist die weltweite Goldproduktion um 46 Prozent gestiegen. Dieser Trend hält weiter an. Die neuen Fördermethoden machen es möglich, stetig steigende Mengen Gold aus dem Boden zu holen. Mittlerweile wird Gold im Wert von 180 Milliarden Dollar pro Jahr ausgegraben. Wer soll das ganze Gold denn kaufen? Die Argumente, die von den Gold-Befürwortern immer angeführt werden, die Verschuldung und die Möglichkeit der Inflation, wegen der Erhöhung der Geldmenge durch die Anleihekäufe, scheinen mir nicht schlüssig zu sein.


Wall Street Journal
Ebenfalls belastend wirkt, dass immer mehr Gold gefördert wird.

Zunächst ist entscheidend, was an dieser Front in den USA passiert. Das Gold ist der Antagonist des Dollar. Erst wenn das Vertrauen in den Dollar schwindet, ist der Weg frei für den Goldpreis nach oben. Ob jetzt Argentinien oder Indonesien hoch verschuldet sind oder nicht, spielt für den Dollar und den Goldpreis keine Rolle. Und in den USA stellt sich die Schuldensituation nicht so dramatisch dar. Die Staatsschulden erhöhen sich durch die Maßnahmen gegen die Coronakrise zwar dramatisch, dafür sind aber die Zinsen gesunken. Das hebt sich gerade auf.


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Wurden vor der Krise für das Jahr 2025 Zinsausgaben in Höhe von zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes für die USA veranschlagt, sind es nun ebenfalls zwei Prozent. Auch an der Zahlungsfähigkeit der Amerikaner besteht kein Zweifel. Sie sind in ihrer eigenen Währung verschuldet und können die zur Zurückzahlung nötigen Dollar selbst drucken. Auch die an die Wand gemalte Gefahr einer Inflation, besteht zunächst nicht. Die brachliegenden Produktionskapazitäten sind weltweit so hoch, dass es für lange Zeit nicht zu irgendeinem Mangel an Waren oder Dienstleistungen kommen wird. Im Normalfall wäre ich also ein Gold-Bär. Aber diese Zeiten sind im Moment leider nicht normal.


So geht es weiter:

Am 14. Mai folgt Teil 3 der Kolumne. Hier wird beleuchtet, warum es dennoch Sinn macht Gold zu kaufen und worauf man dabei achten sollte.

Teil 1 der Kolumne finden Sie hier!
Foto: Börsenmedien AG

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