Nach dem heftigen Crash zuletzt deutet sich bei JinkoSolar am Mittwoch eine erste Gegenbewegung an. Die Papiere des MDAX-Konzerns Wacker Chemie nähern sich derweil wieder dem Nach-Corona-Hoch bei 143,30 Euro an. Für Schwung sorgt eine Vereinbarung der beiden Konzerne über die Lieferung großer Mengen Polysilizium.
70.000 Tonnen Polysilizium liefert Wacker Chemie demnach zwischen September 2021 und Dezember 2026. Der Kaufpreis wird abhängig vom jeweiligen Marktpreis bestimmt. Wacker stellt die festgelegten Mengen aber in jedem Fall für JinkoSolar zurück und nimmt dafür Polysilizium aus Deutschland und den USA her.
„Als führendes Unternehmen auf dem Weltmarkt für Polysilizium wiesen die Produkte von Wacker schon immer höchste Qualität auf“, so JinkoSolar-CEO Kangping Chen. „Mit dem Bezug von über 70.000 Tonnen Polysilizium von Wacker sichern wir die zuverlässige Herstellung unserer Produkte aus einer hochwertigen Rohstoffquelle sowie die stabile Versorgung unserer weltweiten Kunden mit hocheffizienten Produkten. Angesichts des rasanten Anstiegs der Nachfrage nach unseren weltweiten Lieferungen haben wir stets auf Langfristigkeit gesetzt und streben langfristige Partnerschaften mit wichtigen Rohstofflieferanten der Photovoltaik-Industrie an.“
Der Deal dürfte sich für beide Seiten auszahlen. Wacker Chemie wird etwa fünf Jahre lang durchschnittlich 14.000 Tonnen liefern. Bei einer Produktion von 80.000 Tonnen pro Jahr insgesamt ist die Größe des Auftrags also durchaus beeindruckend. Ein neues Nach-Corona-Hoch scheint zeitnah möglich.
JinkoSolar wiederum macht sich durch den Auftrag etwas weniger abhängig von Polysilizium vom chinesischen Heimatmarkt. Das macht Sinn und könnte die Sorgen vor möglichen US-Sanktionen gegen Chinas Solarbranche etwas zerstreuen. Die Aktie ist im Rahmen des massiven Abverkaufs zuletzt allerdings unter den Stoppkurs gerutscht und wurde mit gut 50 Prozent Gewinn verkauft. Anleger sollten nun abwarten, ob die Gegenbewegung bereits nachhaltig ist.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Wacker Chemie.