Im Kampf gegen Emissionen geht es auch dem Gasnetz an den Kragen. Schließlich kann im Wärmesektor mithilfe von Wasserstoff die Dekarbonisierung vorangetrieben werden. Diese Technologieoption hat nun eine von der britischen Regierung eingesetzte Kommission erkannt. ITM Power steht in jedem Fall in den Startlöchern.
Wie Renews.biz im Bezug auf den Report "Net-zero: The Road to Low Carbon Heat" berichtet, stellte die Wärmekommission fest, dass es in Großbritannien einen "bedeutenden Marktaufbau" für Wasserstoff geben müsse, um die Nachfrage nach dem Gas zu schaffen und die Produktionskosten zu senken.
ITM Power mit der passenden Technologie
Im Gespräch mit dem AKTIONÄR hat ITM-Power-CEO Graham Cooley das Potenzial vor wenigen Monaten hervorgehoben: "Das britische Gasnetz ist dreimal so groß wie das britische Stromnetz, der größte Teil der Energie wird für die Bereitstellung von Wärme verwendet", so der Manager. "ITM Power hat ein Projekt namens HyDeploy initiiert, bei dem wir 20 Prozent Wasserstoff in das Gasnetz der Keele University einbringen."
Doch damit nicht genug: ITM wirkt an vergleichbaren Projekten auch über Großbritannien hinaus mit. "In Deutschland waren wir an ähnlichen Projekten mit der Thüga-Gruppe und RWE beteiligt", so Cooley. Die Expertise ist de facto vorhanden.
Die zahlreichen nationalen Initiativen in Sachen Wasserstoff und die oftmals damit verknüpfte Strategie hat bei der Aktie von ITM Power einen Neubewertungsprozess eingeleitet. Zwischenzeitlich konnte sich der Wert verzehnfachen. Mit dem heutigen Kursrutsch von gut sieben Prozent an der Heimatbörse in London trübt sich das Chartbild allerdings massiv ein, das Juni-Verlaufstief wurde unterschritten.
Langfristig betrachtet ist ITM Power als einer der führenden Anbieter von Elektrolyse-Technologien ein hochinteressanter Wert. Der Chart lädt aktuell allerdings nicht zum Einstieg ein. Wer bereits bei der hochspekulativen Aktie investiert ist, hält an der Restposition mit einem Stopp bei 1,90 Euro fest.