In den vergangenen Handelswochen ging es mit den Aktienkursen der beiden Energieriesen Shell und Repsol aufgrund der anhaltenden Schwäche von Brent, WTI & Co stetig weiter bergab. Nun gibt es zumindest leichte Hoffnungsschimmer vom Ölmarkt. So haben sich die Ölpreise am Donnerstag den zweiten Tag in Folge von vorherigen Verlusten erholt.
Am späten Nachmittag kostete ein Barrel 71,77 US-Dollar. Das waren 1,31 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Oktober stieg um 1,25 Dollar auf 68,58 Dollar.
Die Ölpreise profitierten von einem schwächeren US-Dollar. Dieser macht Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen günstiger. Dies stützt tendenziell die Nachfrage. Außerdem hat ein tropischer Wirbelsturm die Südküste der USA erreicht und ein Teil der amerikanischen Ölförderung wurde vorübergehend gestoppt.
Eine neue Prognose zur Entwicklung der Nachfrage nach Rohöl der Internationalen Energieagentur (IEA) hat die Preise nicht bewegt. Demnach leidet die weltweite Nachfrage unter der Konjunkturflaute in China. In der ersten Jahreshälfte sei die Nachfrage nach Rohöl im Schnitt um 0,8 Millionen Barrel pro Tag gestiegen und damit deutlich schwächer als im gleichen Zeitraum vor einem Jahr. Das Wachstum der Nachfrage in der ersten Jahreshälfte sei so schwach ausgefallen wie seit 2020 nicht mehr.
In den vergangenen Handelswochen hatten Nachfragesorgen die Ölpreise mehrfach belastet, nachdem Konjunkturdaten aus China und aus den USA enttäuschend ausgefallen waren. So hat sich Brent-Rohöl seit Anfang August um etwa sieben Dollar je Barrel verbilligt.
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Grundsätzlich bleiben die günstig bewerteten Aktien der beiden gut aufgestellten Energiekonzerne attraktiv, die zudem mit stattlichen Dividendenrenditen locken. Doch wegen der schwachen Charts drängt sich kein Einstieg auf. Die Aktie von Repsol sollte unverändert mit einem Stopp bei 11,60 Euro nach unten abgesichert werden. Bei Shell kann der Stoppkurs bei 26,00 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX