Nach der Übernahme durch den Energieversorger E.on will die frühere RWE-Tochter Innogy auf die Zahlung einer Dividende verzichten. Das Geschäftsjahr 2019 sei erwartungsgemäß unter dem Vorjahr abgeschlossen worden, teilte das Unternehmen am Montag in Essen mit. So reduzierte sich das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Vorjahresvergleich um fast ein Viertel auf 1,62 Milliarden Euro. Unterm Strich ging der bereinigte Gewinn sogar um rund 39 Prozent auf 427 Millionen Euro zurück.
Dem Stromversorger machen derzeit vor allem in Großbritannien neben einem scharfen Wettbewerb auch regulatorische Vorgaben wie Preisobergrenzen zu schaffen. Dazu seien in Deutschland die Netzentgelte und Großhandelspreise gestiegen, was Innogy nicht vollständig an die Kunden habe weitergeben können. Den Umsatz steigerte das Unternehmen nach angepassten Vorjahreswerten leicht um 0,7 Prozent auf 35,4 Milliarden Euro. Analysten hatten hier mit etwas mehr gerechnet.
Die beiden Energieriesen E.on und RWE haben die RWE-Tochter Innogy unter sich aufgeteilt. E.on behält das Netz- und das Endkundengeschäft und reicht die eigenen Erneuerbaren und die von Innogy an RWE weiter. Die EU hat den Deal bereits mit geringen Auflagen gebilligt. E.on ist bereits im Besitz von mehr als 90 Prozent der Innogy-Aktien. Die verbliebenen Aktionäre sollen nun mit einer Barabfindung von 42,82 Euro je Aktie aus dem Unternehmen gedrängt werden.
Für E.on ist die schwache Entwicklung bei Innogy eine Enttäuschung. Die Dividende des DAX-Konzerns dürfte aktuell aber noch nicht gefährdet sein. 43 Cent je Aktie soll es nach der Hauptversammlung geben – allerdings scheint derzeit mehr als fraglich, ob diese am 13. Mai stattfinden kann. DER AKTIONÄR bleibt langfristig dennoch zuversichtlich. Das Kauflimit aus Ausgabe 13/20 bei 7,80 Euro ist inzwischen auch aufgegangen.
Mit Material von dpa-AFX