Harley-Davidson hatte jüngst durchwachsene Zahlen vorgelegt. Während der Umsatz über den Erwartungen lag, verfehlte der Gewinn die Schätzungen. Zuletzt stand die Aktie meist auf den Verliererlisten. Am heutigen Donnerstag verlieren die Papiere des US-Motorradherstellers überproportional zum Gesamtmarkt. Grund sind Produktionsprobleme.
Konkret wird Harley Davidson alle Fahrzeugmontagen und -auslieferungen für einen Zeitraum von zwei Wochen aussetzen, heißt es. Das sei eine reine Vorsichtsmaßnahme seitens Harley Davidson, da ein Bauteil eines Drittlieferanten möglicherweise nicht den gesetzlichen Vorschriften entspricht, heißt es. Auf das Tagesgeschäft der Elektrofahrzeugsparte LiveWire habe die Maßnahme hingegen keine Auswirkung.
Die Produktion litt bereits im ersten Quartal unter wackligen Lieferketten, insbesondere fehlten die nötigen Mikroprozessoren, um die am häufigsten nachgefragten Modelle herzustellen. Mit seiner Preissetzungsmacht konnte das US-Unternehmen jedoch die höheren Kosten ausgleichen.
Der Umsatz stieg im Q1 um fünf Prozent auf rund 1,5 Milliarden Dollar und schlug damit die Konsensschätzungen (1,3 Milliarden Dollar). Der Gewinn je Aktie lag mit 1,45 Dollar allerdings einen Cent unter den Erwartungen. Ende April bestätigte das Management die Prognose und peilt demnach für das laufende Geschäftsjahr ein Umsatzwachstum von fünf bis zehn Prozent an. Gleichzeitig soll die operative Marge bei elf bis zwölf Prozent liegen.
Die aktuellen Produktionsprobleme lassen den Kurs von Harley-Davidson im frühen US-Handel um rund acht Prozent einbrechen. Aufgrund dieser Unsicherheiten und des düsteren Chartbilds sollten Anleger die weitere Entwicklung besser von der Seitenlinie aus beobachten.