In Deutschland werden die Stimmen lauter, wonach Nord Stream 2 nicht fertiggestellt werden darf immer. Die Diskussion ist angesichts der Tatsache, dass Deutschland bereits seit vielen Jahrzehnten Rohstoffe aus Ländern bezieht, die allesamt keine „lupenreine Demokratien“ sind, durchaus verwunderlich. Doch es gibt auch Politiker, die sich klar für Nord Stream 2 aussprechen.
So verurteilte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke im Gespräch mit dem Handelsblatt aufs Schärfste, was in Russland vor sich gehe. Er betonte aber auch: "Gleichzeitig dürfen wir uns aber nicht den Ast absägen, auf dem wir sitzen."
Auch der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter positioniert sich klar für eine Fertigstellung der zweiten Ostseepipeline. So erklärte er gegenüber der Berliner Zeitung: "Wir können nicht aus der Kernkraft aussteigen, aus der Kohle aussteigen, amerikanisches Schiefergas verurteilen und dann noch auf russisches Gas verzichten."
Der starke politische Druck – mittlerweile nicht mehr nur aus den USA und einige europäischen Ländern – auf Nord Stream 2 nimmt zu. Da das Marktumfeld derzeit für Gazprom ohnehin schon relativ schwierig ist, bleibt die Aktie aktuell noch im Abwärtstrend gefangen. Anleger sollten daher vorerst weiterhin an der Seitenlinie verharren und nicht ins fallende Messer greifen.