Ford arbeitet aktuell daran seine Ausgaben zu senken und will bis 2026 Kosten in Höhe von drei Milliarden Dollar einsparen. Durch ein Gerichtsurteil dürften die Einsparungen nun nochmals wichtiger sein, wegen eines Unfalls mit Todesfolge wurde der amerikanische Autobauer zuletzt zu einer Zahlung von 1,7 Milliarden Dollar verurteilt.
Die Strafzahlung beschloss das Gericht am vergangenen Freitag. Grund für die Klage war ein Unfall im Jahr 2014, bei dem die zwei Insassen wegen eines mutmaßlichen Konstruktionsfehlers am Dach nach einem Überschlag ums Leben kamen. Der Fehler soll bei Modellen des F-250 Pickups aus den Jahren von 1996 bis 2016 vorliegen, so reichten Anwälte der Kläger Beweise aus insgesamt mehr als 80 ähnlichen Unfällen ein.
Der Autobauer kündigte am Sonntag an, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Anwälte des Unternehmens erklärten, dass weder Ford noch dessen Ingenieure auf unverantwortliche und vorsätzliche Weise Kunden in Gefahr gebracht hätten. Zudem seien der Unfall und die Folgen auf einen falsch montierten Reifen und falsche Benutzung des Sicherheitsgurtes zurückzuführen.
Eine Strafzahlung in dieser Höhe ist ungewöhnlich hoch für Unfallklagen, an denen ein Autobauer beteiligt ist. Zudem werden die Strafen oftmals noch nachträglich reduziert. Da es bei Ford ansonsten operativ rund läuft und die E-Auto-Offensive sowie steigende Fahrzeugpreise dem Konzern in die Karten spielen, können Anleger auf dem aktuellen Niveau einen Einstieg wagen.