Am Dienstag hat Ford seine Zahlen für das vierte Quartal des vergangenen Jahres gemeldet. Insgesamt konnte der US-Autobauer die Analysten-Erwartungen deutlich übertreffen. In einem Segment fielen jedoch massive Verluste an, die den Konzern nun zu einem Umdenken bewegt haben. Die Anleger dürften sich darüber gleich doppelt freuen.
Im Q4 verzeichnete der Konzern aus Detroit einen bereinigten Gewinn von 0,29 Dollar je Aktie. Damit lag der Wert deutlich unter den 0,51 Dollar je Aktie aus dem Vorjahreszeitraum, übertraf aber auch die von den Analysten erwarteten 0,13 Dollar je Aktie um mehr als das Doppelte. Auch beim Umsatz übertraf Ford mit 46,0 Milliarden Dollar die Erwartungen. Unter dem Strich stand in dem Quartal aber ein Minus von 0,13 Dollar.
Dabei belasteten vor allem zwei Faktoren: Zum einen die Streiks im Herbst, die sich bis ins Q4 hineinzogen und aufgrund derer Ford die Gewinnprognose für das Gesamtjahr um bis zu zwei Milliarden Dollar gesenkt hatte. Zum anderen belastete das Elektrogeschäft. Nach eigenen Angaben stieg der operative Verlust der Sparte auf 1,57 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Minus von satten 46.000 Dollar je verkauften Stromer.
Die Aussagen von John Lawler dürften Anlegern angesichts dieser Zahlen besonders geschmeckt haben. Der Ford-CFO kündigte an, Investitionen in die Elektroauto-Produktion zurückzufahren und an die Nachfrage anzupassen. Die nächste Elektro-Generation werde erst auf den Markt kommen, wenn sie profitabel sei.
Die Einsparungen freuen die Anleger gleich doppelt. So dürfte ein Teil davon in die für das Q1 angekündigte Sonderdividende von 18 Dollar-Cent fließen. Diese wird zusätzlich zu den gewohnten 15 Cent je Quartal ausgeschüttet. Weiterhin will Ford zukünftig 40 bis 50 Prozent des freien Cashflows an die Investoren zurückgeben. Wann immer das mit der regulären Dividende nicht erreicht werde, gebe es eine Sonderdividende.
Die Anleger reagierten erfreut auf die Quartalszahlen und weiteren News. Nach einem Plus von 4,1 Prozent am Dienstag notiert die Ford-Aktie auch am Mittwoch-Nachmittag deutlich im grünen Bereich. Die Aussichten für die Old-Economy- Autobauer scheinen sich mit der langsameren Verbreitung von E-Autos wieder aufzuhellen. DER AKTIONÄR bevorzugt allerdings die günstiger bewerteten Volkswagen-Vorzüge.