Gute Nachrichten hatten in der Solarbranche zuletzt eher Seltenheitswert. Der US-Solarmodulhersteller First Solar konnte mit den Zahlen zum abgelaufenen Quartal und dem Ausblick nun aber überzeugen. An der Börse kommt dies gut an, die Aktie löst sich mit einem Plus von mehr als fünf Prozent von den jüngsten Tiefs.
Im vierten Quartal 2023 steigerte First Solar den Umsatz zum Vorjahr um rund 20 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar. Zudem schaffte der Konzern die Rückkehr in die schwarzen Zahlen und verzeichnete einen Nettogewinn von 349 Millionen Dollar respektive 3,25 Dollar je Aktie – nach minus 7,5 Millionen Dollar oder 0,07 Dollar je Aktie Verlust vor einem Jahr.
Für 2024 stellt First Solar einen Umsatz von 4,4 bis 4,6 Milliarden Dollar in Aussicht, hier hatten Analysten mit 4,56 Milliarden Dollar gerechnet. Der Nettogewinn soll zwischen 13 und 14 Dollar je Aktie liegen.
First Solar profitiert vor allem von der starken Nachfrage in den USA. Durch Zölle, welche die Importe aus China beschränken, ist die Situation hier deutlich besser, während global nach wie vor ein Überangebot besteht. First Solar könne den globalen Überkapazitäten und der hohen Preisvolatilität in der Branche deshalb gut begegnen, so CEO Mark Widmar.
Klar ist aber auch, dass die starke Entwicklung viel durch die Steuergutschriften im Rahmen des Inflation Reduction Act (IRA) begünstigt ist. Diese sollen 2024 etwa 45-mal so hoch sein wie vergangenes Jahr. „Ohne diese Subventionen läge der Gewinn pro Aktie theoretisch viel näher bei vier Dollar als bei 13 Dollar“, so Pavel Molchanov, Analyst bei Raymond James.
First Solar kann nach den zahlreichen Negativmeldungen für einen Lichtblick in der kriselnden Solarbranche sorgen. Ohne Subventionen tun sich die westlichen Hersteller aber nach wie vor schwer im weltweiten Wettbewerb gegen die Billigimporte aus China und Co. Für nachhaltige Entwarnung in der Branche ist es deshalb noch zu früh.