Der Luxussportwagenbauer Ferrari hat vor gut einer Stunde die Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsquartal und wieder einmal überrascht. Der Schöpfer des 1.030-PS-Autos Ferrari SF90 XX hat erneut seinen Gewinnausblick für 2023 angehoben. Die Anleger honorieren die Nachrichten mit Kursgewinnen, so dass das Allzeithoch nicht mehr weit ist.
Das Unternehmen aus Maranello rechnet nun mit einem um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von mindestens 2,25 Milliarden Euro. Ursprünglich hatte Ferrari ein Ergebnis von 2,19 bis 2,22 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Auch die Umsatzprognose wird um 100 Millionen auf 5,9 Milliarden Euro nach oben angepasst.
Im Q3 Verzeichnete Ferrari einen Umsatzanstieg um knapp 24 Prozent auf 1,54 Milliarden Euro, mehr als gedacht. Die Auslieferungen erhöhten sich im Jahresvergleich um neun Prozent auf 3.459 Autos. Dank eines höheren Anteils teurerer Fahrzeuge, höherer Verkaufspreise sowie Sonderausstattungen verdiente der Luxusautobauer auch mehr pro Auto. Insgesamt kletterte das bereinigte operative Ergebnis um mehr als ein Drittel auf 595 Millionen Euro, netto blieben 332 Millionen Euro übrig.
Die Zahlen kommen nicht überraschend. Die Citigroup hatte Ferrari erst vor Kurzem als einen der Hauptnutznießer der wachsenden Zahl besonders vermögender Privatpersonen genannt. Der Rennwagenhersteller verfüge über ein anhaltend starkes Wachstumspotenzial. Denn der UBS Wealth Report 2022 weise mehr als 59 Millionen Dollar-Millionäre weltweit mit einem Gesamtvermögen von 208 Billionen Dollar aus.
Auch charttechnisch glänzt Ferrari. Nachdem sich die 280-Euro-Marke als stabile Unterstützung herauskristallisiert hat, dreht die Aktie wieder richtig auf. Das Allzeithoch bei 300,50 Euro könnte schon heute überwunden werden. Theoretisch wäre danach Platz bis 320 Euro.
Ferrari ist im Bereich der Luxusauto-Hersteller einzigartig und glänzt mit einem hohen Auftragsbestand, hoher Visibilität und hohen Margen. Nach den Q3-Zahlen könnte die Aktie jetzt einen Gang höher schalten und durch die Schallmauer von 300 Euro düsen.