Die Ukraine-Krise spitzt sich immer weiter zu und bleibt am Aktienmarkt derzeit das bestimmende Thema. Während die meisten Unternehmen angesichts möglicher Sanktionen und den Folgen für die Konjunktur unter der Entwicklung leiden, könnten einige Konzerne sogar profitieren. JP Morgan hat die Situation untersucht.
Analyst Dubravko Lakos-Bujas sieht zwar eher geringe direkte Auswirkungen auf US-Konzerne, da etwa die Russel-1000-Unternehmen nur rund 0,6 Prozent der Umsätze in Russland und weniger als 0,1 Prozent in der Ukraine erzielen. Allerdings seien die indirekten Risiken etwa durch einen Energiepreisschock, Verwerfungen in Europa oder in den Lieferketten oder durch Risiken im Bereich Cybersecurity größer.
Dennoch gibt es laut JP Morgan auch Unternehmen, die bei zunehmenden Spannungen im Konflikt eher positiv reagieren dürften. Dazu zählen vor allem Energiekonzerne wie Exxon Mobil, Cheniere Energy oder Marathon Oil. Aber auch Unternehmen aus dem Rohstoffsektor wie die Kali-Spezialisten Nutrien und Mosaic, der Stahlkonzern U.S. Steel oder der Aluminiumriese Alcoa profitieren. Als dritte Branche nennt die Bank zudem Rüstungsunternehmen wie Lockheed Martin oder Northrop Grumman.
Der Konflikt in der Ukraine beschäftigt die Börse wohl noch länger. Stock-Picking wird in diesem hochvolatilen Marktumfeld immer wichtiger. Gerade Öl- und Kaliunternehmen zählen hier schon länger zu den Favoriten des AKTIONÄR. Bei Rüstungskonzernen müssen Anleger gerade in der aktuellen Situation dagegen vor allem entscheiden, ob sie einen Kauf aus ethischen Gesichtspunkten vereinbaren können.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Exxon Mobil.