Am morgigen Mittwoch, den 10. Mai, präsentiert der Versorger E.on seine Zahlen zum ersten Quartal. Nach dem rasanten Lauf der vergangenen Monate wird der Markt genau beobachten, ob die Geschäftsentwicklung mit dem Aktienkurs des DAX-Konzerns Schritt gehalten hat. Das ist für Anleger dabei besonders wichtig.
Die schwache Basis aus dem Vorjahr dürfte bei E.on für ein Ergebnisplus zum Jahresauftakt gesorgt haben. Im ersten Quartal 2022 hatten die wegen des Ukraine-Kriegs sprunghaft gestiegenen Strompreise die Beschaffungskosten bei den Essenern durch die Decke gehen lassen. Diese konnte der Energieversorger erst zu einem späteren Zeitpunkt an die Kunden weitergeben.
Im Laufe der kommenden Monate dürfte sich dieser Preiseffekt dann abschwächen, denn mittlerweile sind die Großhandelspreise gesunken und E.on hat die Preise erhöht. Zudem werden sich dieses Jahr positive Einmaleffekte aus 2022 wohl nicht wiederholen. Deshalb rechnet das Management im Gesamtjahr mit einem Ergebnisrückgang.
Das Management geht 2023 mit einem um nicht-operative Effekte bereinigten EBITDA von 7,8 bis 8,0 Milliarden Euro aus, verglichen mit knapp 8,1 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Das bereinigte Konzernergebnis soll nach 2022 erreichten 2,7 Milliarden Euro dieses Jahr bei 2,3 bis 2,5 Milliarden Euro liegen.
Das erwarten die Analysten
Laut den von der Nachrichtenagentur Bloomberg erfassten Daten erwarten die Analysten im ersten Quartal eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das operative Ergebnis dürfte ihren Schätzungen nach im Schnitt um neun Prozent auf 2,27 Milliarden Euro gestiegen sein. Das bereinigte Konzernergebnis sogar um über ein Drittel auf 915 Millionen Euro.
Der Energieversorger dürfte solide abgeschnitten haben, schrieb Analyst James Brand von Deutsche Bank Research. Der Experte rechnet mit deutlichen Verbesserungen gegenüber dem ungewöhnlich schwachen Vorjahresquartal, wobei seine Schätzung des operativen Gewinns deutlich über den durchschnittlichen Erwartungen liegt. Treiber dürften Brand zufolge die neu bepreisten Endkundenverträge sowie ein deutliches Wachstum im Netzgeschäft sein.
Für das Gesamtjahr haben die Analysten ihre Erwartungen mittlerweile an die des Konzerns angepasst. Konnten Mitte März die frisch ausgegebenen Jahresziele noch positiv überraschen, bewegen sich die Schätzungen der Experten mittlerweile innerhalb der vom Management prognostizierten Spannen.
Die E.on-Aktie zeigt sich weiter trendstark. Vor den Zahlen lassen Anleger die Gewinne entsprechend laufen und setzen auf mögliche neue Impulse durch positive Überraschungen.
Mit Material von dpa-AFX