Die E.on-Aktie hat sich im nervösen Marktumfeld zuletzt Stück für Stück nach oben gearbeitet. Das 52-Wochen-Hoch bei 11,43 Euro und das Mehrjahreshoch bei 11,56 Euro sind wieder in greifbare Nähe gerückt. Derweil arbeitet der Konzern am Umbau, das Geschäft mit Fernwärme könnte laut Medienberichten verkauft werden.
Während E.on zuletzt angekündigt hatte, bis 2026 rund 27 Milliarden Euro in das Kerngeschäft zu investieren, sollen Randaktivitäten im Volumen von zwei bis vier Milliarden Euro verkauft werden. Die Fernwärme gilt laut Handelsblatt als Kandidat dafür, vor allem Finanzinvestoren dürften interessiert sein. Da aber noch nicht klar ist, wie eine mögliche selbstständige Fernwärmeeinheit genau aussieht, ist eine Bewertung bisher kaum abschätzbar.
E.on hat das Fernwärmegeschäft im Rahmen des Innogy-Deals mit RWE übernommen und betreibt dabei kleine Heizkraftwerke sowie Leitungen, die die Fernwärme zu den Kunden transportieren. Das Netz hat eine Länge von insgesamt 5.000 Kilometern und bindet 4.100 Erzeugungsanlagen in insgesamt 14 Ländern ein. Zum Vergleich: Das Stromnetz hat eine Gesamtlänge von 1,2 Millionen Kilometer, beim Gasnetz sind es 150.000 Kilometer.
Zum Verkauf stehen auch einzelne Stadtwerksbeteiligungen, die ebenfalls durch den Innogy-Deal zu E.on gekommen waren. Nachdem der Versorger selbst seine eigenen Beteiligungen an den kommunalen Versorgern bereits vor Jahren abgestoßen hatte, könnten diese nun wieder reduziert werden.
Ein verstärkter Fokus auf das Kerngeschäft dürfte an der Börse gut ankommen. Interessenten für einen möglichen Verkauf sollte es ausreichend geben. Charttechnisch steht die Aktie zudem vor einem Kaufsignal. Anleger lassen die Gewinne laufen, auch konservative Neueinsteiger können zugreifen.