Seit Tagen zählt die E.on-Aktie zu den stärksten Werten im DAX. Seit den Tiefs im August hat der Versorger inzwischen 20 Prozent an Wert gewonnen. Ausgerechnet der Krisenmarkt Großbritannien hilft derzeit bei der neuen Attacke auf die 10-Euro-Marke. Versorger profitieren vom klaren Wahlsieg der Tories um Premierminister Boris Johnson.
Labour hatte im Vorfeld der Wahlen gedroht, einzelne Branchen stärker überwachen oder sogar verstaatlichen zu lassen. Dieses Risiko belastete zuletzt vor allem Aktien aus dem Telekom- und Versorgersektor. Kein Wunder, dass die Papiere der britischen Versorger wie Centrica, National Grid oder SSE mit deutlichen Kurssprüngen auf die Wahl reagiert haben.
E.on ist ebenfalls in Großbritannien tätig. Doch das dortige Vertriebsgeschäft bleibt weiter schwierig. Der Markt ist sehr umkämpft, die Margen sind auch aufgrund einer Preisdeckelung der Regierung unter Druck. E.on muss zudem die Innogy-Tochter Npower integrieren, die zuletzt rote Zahlen geschrieben hat.
Die Wahl Johnsons sorgte für Erleichterung. Doch es bleiben Herausforderungen in Großbritannien. Langfristig sind die Aussichten für E.on aber gut. Konservative Anleger sind mit der Aktie gut beraten, zumal auch das Chartbild aussichtsreich ist. Nächstes Ziel bleiben zweistellige Kurse.