Mit dem milliardenschweren Innogy-Deal haben E.on und RWE die deutsche Energiewelt grundlegend verändert. E.on ist bei der Übernahme nun praktisch am Ziel angekommen. Mit dem Verkauf des Endkundengeschäfts in Tschechien sollten die kartellrechtlichen Vorgaben nun erfüllt sein. An der Börse kommt das gut an.
E.on verkauft das Strom- und Gasgeschäft für Endkunden in Tschechien an die ungarische MVM Gruppe. Ein Kaufpreis für Innogy Ceska Republika A.S. wurde nicht bekannt, derzeit versorgt der Konzern 1,2 Millionen Gas- und 0,4 Millionen Stromkunden. Bis Jahresende soll der Deal abgeschlossen werden, noch fehlt aber die Zustimmung der Europäischen Kommission.
E.on teilte mit, dass damit der finale Schritt bei den kartellrechtlichen Verpflichtungszusagen gemacht sei. Von wesentlichen Teilen des Heizstromgeschäfts in Deutschland und einem Teil des Endkundengeschäfts in Ungarn hatte sich der Versorger bereits zuletzt getrennt, der Bau und Betrieb mehrerer Elektro-Ladestationen an deutschen Autobahnen wurde eingestellt.
Mit der neuen Meldung klettert die E.on-Aktie wieder über die 10,00-Euro-Marke. Es könnte nun zum Ausbruchsversuch aus dem Seitwärtskorridor kommen. Anleger lassen die Gewinne laufen. Vor allem konservative Anleger sollten den Versorger weiter im Depot haben.