Die E.on-Aktie ist nach einer Abstufung durch das Investmenthaus Stifel abgerutscht. Zwischenzeitlich notierte das Papier sogar rund 3,5 Prozent im Minus und näherte sich damit dem März-Tief bei 9,62 Euro an. Inzwischen konnte jedoch die 10-Euro-Marke wieder zurückerobert werden. Das sind die Details.
Stifel-Experte Martin Tessier strich seine Kaufempfehlung und senkte das Kursziel auf 11,20 Euro. Mit Blick auf 2022 ist er eher skeptisch für die Nachrichtenlage der Essener. Im Vertriebsgeschäft gebe es eine Menge Unsicherheiten und im Netzwerkbereich belasteten weiter die hohen Energiepreise. Der Schuldenabbau hänge derweil immer stärker von äußeren Faktoren ab, womit die Dividendensteigerung schmaler ausfallen dürfte als bisher von im kalkuliert.
Die E.on-Aktie ist im laufenden Jahr 18 Prozent abgesackt. Mit Kriegsbeginn in der Ukraine kam sie wie der Gesamtmarkt schwer unter die Räder. Anders als RWE, die mit ihrem Fokus auf Erneuerbare Energien stark vom Thema Energiesicherheit- und Unabhängigkeit profitiert, schaffte sie aber vom März-Tief nur eine schwache Erholung.
Nach dem heutigen Kurrutsch ist es nun aus charttechnischer Sicht wichtig, dass die Aktie oberhalb der 10-Euro-Marke schließt, da ansonsten ein starkes Verkaufssignal ausgelöst wird. Verhältnismäßig schwache Handelsumsätze während des Abverkaufs sprechen aber eher für eine kurzfristige Gegenbewegung. An den langfristigen Aussichten von E.on ändert das aber erstmal nichts. Nicht zuletzt wegen der Dividende bleibt die Aktie für konservativ ausgerichtete Anleger ein attraktives Investment.
Gewinne sind immer möglich – es kommt einfach nur auf den richtigen Einstiegszeitpunkt und die passende Strategie an. Fundierte Anhaltspunkte für den optimalen Einstieg kann die Charttechnik liefern. Der Technische Analyst Timo Nützel veröffentlicht mehrfach pro Woche eine neue Ausgabe.
(Mit Material von dpa-AFX)