Bereits in der vergangenen Woche hatte eine heftige Gewinnwarnung von SolarEdge die gesamte Solarbranche nach unten gezogen. Nun hat mit Enphase der nächste Wechselrichterhersteller miese Zahlen und einen schwachen Ausblick vorgelegt. Die Aktie bricht noch einmal knapp 20 Prozent ein.
Der Umsatz lag mit 551 Millionen Dollar deutlich unter den bereits gesunkenen Erwartungen der Analysten von 575 Millionen Dollar. Das Ergebnis je Aktie war mit 1,02 Dollar ebenfalls leicht schwächer als die erwarteten 1,03 Dollar.
Für Enttäuschung sorgte vor allem der Ausblick auf das vierte Quartal. Enphase stellt hier lediglich einen Umsatz von 300 bis 350 Millionen Dollar in Aussicht – deutlich weniger als im dritten Quartal und auch klar unter der Konsensschätzung von 601 Millionen Dollar.
Verantwortlich für die schwache Entwicklung in den USA seien die vorherrschenden makroökonomischen Bedingungen. In Europa dagegen belasten die hohen Lagerbestände der Vetriebspartner sowie die nachlassende Nachfrage in den wichtigsten Märkten Deutschland, Frankreich und Niederlande. Vor allem die Entwicklung in Europa hatte bereits der Wettbewerber SolarEdge bei seiner Gewinnwarnung genannt.
Es ziehen dunkle Wolken auf am Solarhimmel. Enphase verliert nach der desaströsen Prognose noch einmal 20 Prozent, nachdem die Aktie zuletzt bereits unter die Räder gekommen war. SolarEdge und auch der deutsche Wettbewerber SMA Solar geraten im Sog ebenfalls erneut unter Druck und verlieren rund fünf respektive zwei Prozent. Vor allem bei Enphase und SolarEdge sollten Anleger weiter die Finger von den Aktien lassen.
SMA Solar ist dank der breiteren Aufstellung mit einer guten Geschäftsentwicklung im Segment Photovoltaik-Kraftwerke etwas besser positioniert. Vor den Zahlen am 9. November warten Neueinsteiger aber ab. Erst der Blick in die Auftragsbücher dürfte zeigen, ob die Aktie ein Outperformer in der Branche bleibt.