Die Solarbranche steckt weiterhin in der Krise und kommt nach wie vor nicht in ruhigeres Fahrwasser. Am Dienstag hat der Wechselrichterhersteller Enphase nach US-Börsenschluss einmal mehr schwache Zahlen vorgelegt und die Anleger enttäuscht. Ein zweistelliges Minus im nachbörslichen Handel war die Folge.
Im dritten Quartal ist der Umsatz zum Vorjahr um 30,9 Prozent auf 381 Millionen Dollar zurückgegangen, der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 0,65 Dollar. Die Erwartungen der Analysten, die sich auf 392 Millionen Dollar respektive 0,78 Dollar je Aktie beliefen, wurden damit jeweils deutlich verfehlt.
Auch mit der Prognose für das vierte Quartal hat Enphase enttäuscht. Der Konzern stellt einen Umsatz von 360 bis 400 Millionen Dollar in Aussicht – Experten hatten hier 435 Millionen Dollar auf dem Zettel.
Während es im wichtigsten Markt USA angesichts einer Normalisierung der Lagerbestände wieder etwas besser läuft, bleibt vor allem der Markt in Europa schwierig. Hier macht sich eine weitere Abschwächung der Nachfrage bemerkbar. Im vierten Quartal will Enphase nun mit der Auslieferung von Mikrowechselrichtern und Batterien mit einem höheren Inlandsanteil bei der Fertigung beginnen. Die Herstellung in US-Vertragsfertigungsstätten könnte dabei helfen, mehr Aufträge an Land zu ziehen und von Förderprogrammen stärker zu profitieren.
Im Vergleich zu den noch stärker unter Druck stehenden Wettbewerbern SolarEdge und SMA Solar hatte sich Enphase in den vergangenen Monaten an der Börse noch relativ stabil gezeigt. Doch die Zahlen haben nun einmal mehr enttäuscht. Die Aktie droht angesichts des zweistelligen Kursverlusts nun aus der jüngsten Seitwärtsrange nach unten herauszufallen. Schnelle Besserung in der Branche ist nach wie vor nicht in Sicht. Anleger bleiben deshalb unverändert an der Seitenlinie.