Der Wechselrichterspezialist Enphase hat am Dienstag nach Börsenschluss an der Wall Street Zahlen zum abgelaufenen Quartal veröffentlicht. Einmal mehr hat der Solarkonzern die Erwartungen der Anleger dabei verfehlt. Ein Umsatzeinbruch sorgt vor US-Börsenstart zur Mittagszeit für ein Minus von mehr als sieben Prozent.
Der Umsatz ist im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um fast zwei Drittel auf 263 Millionen Dollar zurückgegangen. Im Vorquartal waren es zumindest noch 303 Millionen Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 0,35 Dollar. Beide Kennzahlen lagen damit unter den Erwartungen der Analysten, die mit 282 Millionen Dollar respektive 0,40 Dollar gerechnet hatten.
Vor allem in den USA ist von einer Erholung noch immer nichts zu spüren, zum Vorquartal stand bei den Erlösen ein Minus von 34 Prozent zu Buche. Zumindest in Europa scheint das Schlimmste dagegen überstanden, die Erlöse kletterten gegenüber dem Q4 um 70 Prozent. Auch Enphase nannte neben der Saisonalität eine weitere Abschwächung der Nachfrage in den USA als Grund für den Einbruch. Zudem habe der Konzern die Auslieferungen weiter zurückgeschraubt, um die hohen Lagerbestände bei den Vertriebspartnern in den Griff zu bekommen. So wurden im Q1 mit 1,38 Millionen 71 Prozent weniger Mikrowechselrichter ausgeliefert als im Vorjahr. Die Bruttomarge ging zudem von 50,3 auf 46,2 Prozent zurück.
Auch der Ausblick auf das zweite Quartal fiel enttäuschend aus. Enphase stellt einen Umsatz von 290 bis 330 Millionen Dollar in Aussicht. Hier lag der Konsens zuvor bei 346 Millionen Dollar. Die Bruttomarge soll zwischen 44 und 47 Prozent liegen – im Mittel der Spanne droht somit ein weiterer Rückgang.
Enphase hat mit den Zahlen einmal mehr enttäuscht. Eine Trendwende ist bei Umsatz und Ergebnis nach wie vor nicht in Sicht, nachdem nun der US-Markt Schwäche zeigt. Ein Einstieg in der angeschlagenen Solarbranche drängt sich somit weiter nicht auf. Der Blick geht nach der jüngsten Konsolidierung erst einmal wieder nach unten.