Während die großen Indizes an der Wall Street ihre Anfangsverluste aufgeholt haben, notiert die Aktie des Wechselrichterspezialisten Enphase nach wie vor klar im Minus. Im Handelsverlauf konnte der Solartitel die zunächst noch deutlicheren Verluste zwar auf vier Prozent eingrenzen. Dennoch trübt sich das Chartbild weiter ein, verantwortlich dafür ist vor allem eine Abstufung von Piper Sandler.
Die Analysten haben das Kursziel deutlich von 350 auf 255 Dollar nach unten geschraubt und die Einstufung von „Overweight“ auf „Neutral“ gesenkt. Begründung: Das Umfeld für US-Solaranlagen für Privathaushalte schwäche sich ab. So habe die Kreditvergabe im Solarbereich im Dezember 2022 mehr als zehn Prozent unter dem Vorjahreswert gelegen. Das Ausmaß dieser Nachfrageschwäche sei überraschend.
Enphase überzeuge laut Piper Sandler zwar nach wie vor mit soliden Produkten, einem guten Management, einer starken Marktposition und erstklassigen Betriebsabläufen. Dennoch seien die Unsicherheiten bezüglich der Nachfrage zu groß, um die Aktie aktuell zum Kauf zu empfehlen.
DER AKTIONÄR sieht Enphase grundsätzlich ebenfalls stark aufgestellt. Mit der starken Technologie und hohen Wachstumsraten bleibt das Unternehmen ein Top-Pick in der Solarbranche. Nachdem sich das Chartbild zuletzt allerdings massiv eingetrübt hat und die Aktie unter den Stopp gerutscht ist, können Anleger vorerst abwarten, bis ein Boden ausgebildet wurde. Erst dann bietet sich ein Neueinstieg wieder an – auch wenn die langfristigen Aussichten unverändert gut sind.