Der italienische Energieriese Eni hat es in den vergangenen Jahren geschafft, auch außerhalb des für den Konzern immer noch wichtigen Öl- und Gasgeschäfts starke Sparten in den Bereichen Erneuerbare Energien und Biosprit aufzubauen. So attraktiv, dass sich KKR nun eine Minderheitsbeteiligung an Enis Tochtergesellschaft Enilive sichern will.
Laut eigenen Angaben unterzeichneten Eni und die US-Investmentfirma eine befristete Exklusivitätsvereinbarung über einen möglichen Anteilsverkauf. Offenbar kann KKR eine Beteiligung zwischen 20 und 25 Prozent eingehen. Enilive würde gemäß dem Deal von den beiden Unternehmen mit 11,5 bi 12,5 Milliarden Euro bewertet werden. Aktuell laufen offenbar noch die finalen Verhandlungen, ehe es zu einem Vertragsabschluss zwischen Eni und KKR kommt.
Die Entwicklung der auf Biosprit spezialisierten Tochtergesellschaft Enilive und der nun in die Wege geleiteten Deal mit KKR passen zu Enis Strategie des "Satellitenmodells". Demnach sollen die Töchter Enilive und Plenitude (diese Eni-Tochter ist auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien spezialisiert) so eigenständig wie möglich werden. Sie sollen weiter wachsen und das zukünftig angepeilte weitere Wachstum über derartige Deals oder den Zugang zum Kapitalmarkt finanzieren. Ein Musterbeispiel hierfür war etwa im vergangenen Jahr der Verkauf von neun Prozent von Plenitude für 700 Millionen Euro an den Investor Energy Infrastructure Partners.
Es bleibt dabei: Die günstig bewertete Dividendenperle Eni ist auch aufgrund der attraktiven Töchter Enilive und Plenitude ein gutes Investment für langfristig orientierte Anleger. Im Zuge der im Frühjahr schwachen Ölpreisentwicklung ist das Chartbild allerdings immer noch etwas angeschlagen, weshalb sich ein Einstieg derzeit nicht akut aufdrängt. Wer die Eni-Papiere bereits im Depot hat, beachtet den Stoppkurs bei 11,90 Euro.