Wieder Turbulenzen bei EHang: Die Aktie des chinesischen Passagier-Drohnen-Unternehmens ist diese Woche ins Visier eines prominenten Leerverkäufers gerückt. Der Kurs schwankt dementsprechend heftig. Nach einem prozentual zweistelligen Einbruch war aber immerhin eine Teil-Erholung zu verzeichnen. Es ist nicht der erste Fall dieser Art bei EHang.
Hindenburg Research ist bekannt für relativ umfangreiche Recherchen – und hat unter anderem Nikola und den indischen Adani-Konzern recht erfolgreich attackiert. Hindenburg wirft EHang vor, mindestens 92 Prozent der ausgewiesenen Vorbestellungen würden sich auf veraltete, geplatzte Verträge und Kunden ohne nennenswerte Historie beziehen. Auch bezüglich der Umsatzentwicklung führe EHang in die Irre. Zudem gebe es Auflagen bezüglich der jüngst erfolgten Zulassung für die Drohne EH216. So seien keine Flüge über dicht besiedelten Gebieten gestattet und es müsse stets Sichtkontakt zu Kontrollpersonen bestehen. Das schmälere die Geschäftsaussichten für EHang.
EHang zufolge könnten diese Auflagen mit der Zeit fallen. Ohnehin hat das Unternehmen – wie nicht anders zu erwarten – die Vorwürfe von Hindenburg auf die in solchen Fällen übliche Art zurückgewiesen. So wurde unter anderem von „Fehlinterpretationen“ und „unwahren“ Behauptungen gesprochen.
Der Kurs brach am Dienstag im Zuge der Vorwürfe von mehr als 16 Dollar auf 12,30 Dollar ein, konnte sich allerdings dann zwischenzeitlich bis auf 14,48 Dollar erholen.
Hindenburg ist bereits der zweite Leerverkäufer, der sich EHang verknüpft. 2021 hatte Wolfpack Research den Höhenflug der Aktie mit schweren Vorwürfen gestoppt. Im Kern hatte es damals geheißen, EHang habe außer PR-Meldungen eigentlich nichts vorzuweisen. Die anschließende Kursschwäche dürfte in ihrer Nachhaltigkeit aber auch auf allgemeine China-Skepsis sowie das veränderte Börsenumfeld bezüglich defizitärer Tech-Wetten zurückzuführen gewesen sein.
Fakt ist: EHang ist und bleibt ein äußerst spekulatives Investment. Dementsprechend bleibt die Aktie erfahrenen Tradern und risikobewussten Investoren vorbehalten.