Kaum eine Aktie im DAX befand sich in den vergangenen 52 Wochen so stark im Sinkflug wie die Aktie der Deutschen Lufthansa. Das Papier verlor in dem Zeitraum fast 43 Prozent und ist damit der drittschwächste Wert im deutschen Leitindex. Noch schwächer waren nur die Aktien von ThyssenKrupp mit minus 47 Prozent und Covestro mit minus 50 Prozent
Doch derzeit arbeitet die Deutsche Lufthansa an einer Stabilisierung. Aus dem Handel am Montag ist die Aktie mit einem Plus von 2,7 Prozent gegangen und war damit der Tagesgewinner im DAX, gefolgt von Daimler und BMW mit jeweils plus 1,5 Prozent.
Derweil konnte der Streit um überhöhte Kerosin- und Sicherheitszuschläge bei der Luftfracht beigelegt werden. Die Deutsche Bahn und der Lufthansa -Konzern haben sich auf einen Vergleich geeinigt. Details zur Höhe des Schadenersatzes an die Bahn nannten beide Seiten am Montag nicht.
Damit endet die im Jahr 2013 vor dem Landgericht Köln begonnene zivilrechtliche Auseinandersetzung um die wirtschaftlichen Folgen von Preisabsprachen, die Lufthansa in einem Kartell mit mehreren internationalen Airlines getroffen hat. Die Bahn hat nach früheren eigenen Angaben zwischen 1999 und 2006 überhöhte Zuschläge zahlen müssen. Sie verlangte von den Fluggesellschaften insgesamt 1,76 Milliarden Euro Schadenersatz.
Die EU-Kommission hat wegen der illegalen Preisabsprachen Geldbußen in Höhe von 776 Millionen Euro gegen elf Airlines verhängt. Hier wurde die Lufthansa verschont, weil sie als Kronzeugin das Verfahren erst in Gang gebracht hatte. Sie musste aber zivilrechtliche Ansprüche begleichen wie jetzt auch gegenüber der Bahn. Die Einigung umfasst die Konzern-Airlines Lufthansa, Lufthansa Cargo und Swiss. Laut Bahn sind noch Verfahren gegen sechs andere Airlines offen.
Die Aktie der Lufthansa arbeitet derzeit an einer Bodenbildung. Noch kann für die Aktie allerdings keine Entwarnung gegeben werden. Wichtig wäre im ersten Schritt, dass der kurzfristige Abwärtstrend überwunden werden kann. Anleger sollten die Aktie auf die Watchlist setzen.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.
(Mit Material von dpa-AFX)