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07.03.2020 ‧ Thobias Quaß

Deutsche Börse: Diese sieben Schwergewichte sind nicht im neuen Öko-DAX

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Am 4. März startete die Deutsche Börse mit dem DAX 50 ESG einen nachhaltigen Aktien-Index. Die aus dem 102 Werte umfassenden HDAX stammenden Aktien sind die Top 50 der nachhaltigsten Unternehmen Deutschlands. Vier DAX-Konzerne haben den direkten Sprung in diesen Öko-Index jedoch nicht geschafft. Generell gibt es Kritik zur Zusammensetzung.

Im 50 Werte umfassenden neuen DAX 50 ESG sind 23 der 30 Werte des Leitindizes vertreten. Die restlichen  27 Aktien stammen aus dem M- beziehungsweise TecDAX, dadurch bildet der neue Index die bekannte deutsche Unternehmenslandschaft ab. Auf Basis der Ausschlusskriterien schafften jedoch sieben Werte nicht den direkten Sprung in den neuen Öko-DAX.

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Vier Werte weisen noch Probleme bei der Nachhaltigkeitsbewertung, die die Deutsche Börse von Sustainalytics bezieht, oder der Governance auf: EON und RWE verpassten als Energieversorger den Einzug wegen ihrer Geschäfte mit fossilen und atomaren Energieträgern. MTU Aero Engines ist zu sehr im Rüstungsgeschäft involviert und das Schwergewicht VW wurde wegen der intransparenten Aufklärung des Dieselskandals ausgeschlossen.

ESG steht für Environmental, Social und Governance, also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. In der von Sustainalytics ermittelten Nachhaltigkeitsbewertung fließen diese Werte mit ein. Es ist für Unternehmen also entscheidend, auf die Herkunft und Rückverfolgbarkeit ihrer Komponenten sowie die Arbeitsbedingungen samt Betriebsklima zu achten, wenn sie in den Index aufgenommen werden oder dort gelistet bleiben wollen.

Da aber neben den sozialen und ökologischen Faktoren auch die Marktkapitalisierung und der Börsenumsatz auf Wunsch der Investoren eine Rolle bei der Aufnahme spielen soll, fielen Fresenius Medical Care, Vonovia und Wirecard durch. Dass allerdings Konzerne wie Chemiegigant BASF mit seiner Erdöl-Tochter Wintershall in dem Nachhaltigkeitsindex gelistet ist, stößt Umweltschützern übel auf.

Foto: Jörg Baumann, Deutsche Börse; Jörg Baumann

Hier will die Deutsche Börse nachbessern: Im Laufe dieses Jahres plane man eine zweistellige Anzahl weiterer Nachhaltigkeitsindizes, die strengere ökologische Kriterien verlangen. Im bereits existierenden DAX 50 ESG – den demnächst erste Fonds-Produkte nachzeichnen sollen – wird die Indexzusammenstellung jedes Quartal überprüft.

Besser spät als nie: Nachdem erste ETFs mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit seit 2006 gehandelt werden, startete die Deutsche Börse erst jetzt mit dem Trend-Thema. Der Ausschluss aus dem Index ist ein Zeichen dafür, dass Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsziele und -Maßnahmen anpassen müssen. Immerhin verlangen immer mehr institutionelle wie auch private Anleger nach nachhaltigen Investments.

Der Startzeitpunkt fällt jedoch genau in die durch Corona verursachte Korrekturphase, der Index verliert an Tag zwei nach Handelsbeginn knappe dreieinhalb Prozent. Auch die Aktie der Deutschen Börse sackte um rund vier Prozent im Zuge der aktuellen Abverkäufe ab.

Deutsche Börse (WKN: 581005)

Behandelte Werte

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