RWE hat sich in den letzten Wochen wie der Gesamtmarkt schwächer entwickelt. Am Freitag fiel das DAX-Papier sogar unter die für den Mittelfristtrend wichtige 50-Tage-Linie, was einem neuen Verkaufssignal entspricht. Auch der Start in die neue Handelswoche verläuft nicht gut, obwohl zwei große Institute sich positiv zum Energieversorger äußern.
Die Schweizer Großbank UBS stuft die RWE-Aktie weiter auf "Buy" mit einem Kursziel von 49 Euro. Die Erwartung, dass die Leitzinsen länger höher sein werden, habe dazu geführt, dass der europäische Versorgersektor im laufenden Jahr schlechter abgeschnitten habe als der Gesamtmarkt, schrieb Analystin Wanda Serwinowska in einer am Montag vorliegenden Branchenstudie.
Nicht ganz so hoch setzt die US-Investmentbank Bank of America ihr Kursziel für RWE an. Analyst Alexandre Roncier empfiehlt den Versorger mit einem Kursziel von 44 Euro zum Kauf. Die Aktien aus dem Bereich Erneuerbarer Energien hätten sich wegen steigender Energiepreise zuletzt deutlich von ihren März-Tiefs erholt, schrieb er. Die Fantasie für Künstliche Intelligenz mache sich bemerkbar, denn Datencenter seien stromintensiv, so Roncier. Die Aktie habe ein Nullwachstum im Bereich der Erneuerbaren Energien eingepreist.
Fundamental betrachtet ist RWE deutlich unterbewertet, was die großen Investoren offensichtlich anders sehen. Der Call auf RWE im Hebel-Depot ist jetzt auch ins Minus gelaufen ist – noch besteht aber kein Handlungsbedarf.