Der Lkw- und Bushersteller Daimler Truck geht trotz des Ukraine-Kriegs und Problemen in der Chipversorgung selbstbewusst in sein erstes eigenständiges Jahr. Das Management um Chef Martin Daum rechnet damit, dass die Lieferketten von Daimler Truck durch den Krieg nicht signifikant beeinflusst werden.
Den Umsatz will Daimler Truck auf überraschend hohe 45,5 bis 47,5 Milliarden Euro steigern. Das Ziel für die Profitabilität – nämlich im Fahrzeuggeschäft die um Sondereffekte bereinigte Ergebnismarge vor Zinsen und Steuern auf 7 bis 9 Prozent zu heben – behält die Konzernleitung bei. Einige Finanzexperten hatten damit gerechnet, dass Daimler Truck die Ergebnisprognose eindampft. Der Absatz dürfte auf 500.000 bis 520.000 Fahrzeuge steigen.
Im vergangenen Jahr hatte Daimler Truck den Absatz gegenüber dem sehr schwachen Corona-Jahr 2020 um rund ein Fünftel auf 455.400 Lkw und Busse gesteigert, hatte aber im zweiten Halbjahr spürbare Probleme mit Lieferengpässen in der Halbleiterversorgung. Der Umsatz kletterte im Gesamtjahr um zehn Prozent auf 39,8 Milliarden Euro. Die bereinigte operative Marge im Fahrzeuggeschäft erreichte 6,1 Prozent nach schwachen 1,9 Prozent ein Jahr zuvor. Unter dem Strich machte das Unternehmen mit 2,35 Milliarden Euro wieder Gewinn. Im Jahr davor hatte das vom ehemaligen Daimler-Konzern (jetzt Mercedes-Benz) im Dezember abgespaltene Unternehmen einen Verlust von 143 Millionen Euro eingefahren - im Ausbruch der Corona-Pandemie konnte wochenlang nicht produziert werden, die Kunden hatten zeitweise ihre Bestellungen drastisch reduziert.
Die Aktie von Daimler Truck reagiert am Donnerstagmorgen mit einem deutlichen Kursplus. Auf der Handelsplattform Tradegate geht es 4,8 Prozent nach oben auf 25,08 Euro. Gelingt nun der Sprung über horizontalen Widerstand, der im Bereich des aktuellen Niveaus verläuft, dürfte die Aktie wieder Kurs auf die 38-Tage-Linie nehmen. DER AKTIONÄR bleibt langfristig ganz klar optimistisch für Daimler Truck.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Daimler Truck und Mercedes-Benz.
Aktien von Daimler Truck befinden sich im AKTIONÄR-Depot.