Verschärfte Maßnahmen im Zuge der zweiten Corona-Welle in mehreren europäischen Ländern haben die Neuzulassungen auf dem EU-Automarkt weiter einbrechen lassen. Im November ging die Zahl der in der Europäischen Union neu registrierten Autos im Vergleich zum Vorjahresmonat um 12 Prozent auf 897.692 Fahrzeuge zurück, wie der europäische Branchenverband Acea am Donnerstag in Brüssel mitteilte.
Daimler musste bei den Neuzulassungen in der Europäischen Union im November ein Minus von 15 Prozent hinnehmen, womit die Stuttgarter unter den deutschen Autobauern am schlechtesten dastanden.
Anleger sollten sich von den aktuellen Nachrichten rund um die Zulassungszahlen jedoch nicht aus der Ruhe bringen lassen. Der Taktgeber und gleichzeitig wichtigste Automarkt der Welt ist und bleibt für Daimler, BMW und Volkswagen der chinesische Markt. Dieser hat sich von der Corona-Krise schnell wieder erholt.
"China wird in den nächsten Jahren erneut die Lokomotive für die Weltautomärkte", sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut.
Darüber hinaus wird an den Märkten die Zukunft gehandelt. Soll heißen: Wichtig ist, wie sich Daimler in punkto Elektromobilität, autonomes Fahren und Software aufstellt. Hier hat Daimler zuletzt durchaus gute News geliefert. Im kommenden Jahr sollen an verschiedenen Standorten gleich drei neue Elektrofahrzeuge produziert werden. Für das erste Halbjahr ist der Anlauf des Mercedes-Benz-Flaggschiffs EQS in der neuen "Factory 56" in Sindelfingen geplant.
In der zweiten Jahreshälfte 2021 folgt der EQE – zunächst in Bremen und wenig später dann auch in Peking. Dritter Modell-Neuanlauf 2021 soll der Kompaktwagen EQB sein, der im ungarischen Kecskemét sowie ebenfalls in Peking gebaut wird.
Darüber hinaus will Daimler-Chef Ola Källenius Software-Anwendungen selbst programmieren, um dadurch für die Zukunft wiederkehrende Umsätze zu schaffen.
Die Richtung stimmt bei Daimler, auch wenn Källenius mit seinem Team weiterhin ein hohes Tempo an den Tag legen muss, um den Rückstand zu Tesla, Nio und Xpeng zu verringern.
Die Aktie hat in den letzten Wochen viel vorweggenommen und sich weitaus besser entwickelt als die Papiere von Volkswagen und BMW. Der Aufwärtstrend ist nach wie vor intakt! Nach oben liegt ein starker Wiederstand bei 60,00 Euro. Aktuell ist das Papier eine Halteposition. Kursziel: 65,00 Euro.
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