In einem europaweit nicht gerade optimistischen Marktumfeld für Autobauer rutschte die Aktie von Daimler am heutigen Handelstag erneut deutlich ab. Zuletzt konnte sich das Papier aber stabilisieren und zumindest leicht ins Plus drehen. Belastet hat am heutigen Freitag eine Abstufung durch die Deutsche Bank.
Die Deutsche Bank hat Daimler nach einer weiteren Gewinnwarnung von "Buy" auf "Hold" abgestuft und das Kursziel von 52 auf 50 Euro gesenkt. Der Stuttgarter Autobauer verliere an Glanz, es sei Zeit für Erklärungen, schrieb Analyst Tim Rokossa in einer am Freitag veröffentlichten Studie. Nach wie vor sei er überzeugt, dass das neue Management die richtige Vision habe. Allerdings würden die Sorgen wegen augenscheinlich nicht existierender Fortschritte größer. Die schwachen Resultate des vergangenen Jahres dürften zudem Daimler in puncto Dividendenausschüttung zurückwerfen in die Nähe der Zeit der dunklen Jahre von DaimlerChrysler. Am Mittwoch hatte der Autobauer seine Anleger mit einem Gewinneinbruch verschreckt.
Nicht gerade förderlich für die Stimmung war am Freitag zudem ein Artikel im "Manager Magazin", in dem Probleme deutscher Hersteller beim Übergang zur Elektromobilität thematisiert wurden. Laut Analyst Arndt Ellinghorst von Evercore ISI ist die Essenz des Berichts, dass die Batterieprobleme für Daimler besonders ausgeprägt sind. Er bleibt allgemein skeptisch für europäische Wertschöpfungsketten im Bereich der Elektromobilität.
Die Aktie von Daimler ist im Januar unter die 200-Tage-Linie zurückgefallen. Das charttechnische Bild hat sich dadurch deutlich eingetrübt. Im Vergleich zu den anderen deutschen Autobauern hat sich die Aktie zuletzt klar am schlechtesten entwickelt. Wichtig ist nun, dass das Oktobertief 2019 bei 42,90 Euro nicht unterschritten wird. Ansonsten würde das Mehrjahrestief bei 40,31 Euro, das im August vergangenen Jahres markiert wurde, sehr nahe rücken.
(Mit Material von dpa-AFX)