Bei den Antrieben für seine Elektroautos setzt Daimler künftig auf die Produktion im eigenen Haus. Nicht mehr vom Zulieferer soll der sogenannte elektrische Antriebsstrang (eATS) für die nächsten Generationen der Modellfamilie EQ kommen, sondern aus dem Mercedes-Stammwerk im Stuttgarter Stadtteil Untertürkheim. Darauf haben sich Unternehmensleitung und Betriebsrat geeinigt, wie sie am Mittwoch mitteilten. Seit Oktober hatten sie darüber verhandelt. Details wollen beide Seiten am heutigen Donnerstag bekanntgeben.
"Die Produktion des eATS ist ein Bekenntnis zum Mercedes-Benz-Traditionsstandort Untertürkheim und ein zukunftweisendes Signal für die Beschäftigten", betonten Werkleiter Frank Deiß und Betriebsratschef Michael Häberle in der gemeinsam verfassten Mitteilung. Details zu der Einigung, zu Bedingungen oder möglichen Zugeständnissen der Beschäftigten wurden nicht genannt. Sie sollen erst am Donnerstag veröffentlicht werden.
Angesichts der massiven Sparpläne von Daimler-Chef Ola Källenius war die Frage, ob der Konzern den Elektroantrieb künftig selbst baut oder wie bisher extern einkauft, für die Arbeitnehmervertreter von zentraler Bedeutung. Untertürkheim ist traditionell das Leitwerk für die Entwicklung und Produktion von Antrieben für Mercedes.
Die Entscheidung für die Eigenproduktion hat daher zunächst vor allem auch symbolischen Charakter - auch weil die Produktion wohl erst in einigen Jahren beginnen und zudem erst einmal nur rund 350 Arbeitsplätze betreffen dürfte. Verbrennungsmotoren haben in der Daimler-Strategie trotz der enormen Investitionen in die Elektromobilität noch auf Jahre durchaus auch ihren Platz.
Die Aktie von Daimler ist seit ihrem starken Anstieg seit August in eine Konsolidierung übergegangen. Dabei ist das Papier zuletzt auch unter die 200-Tage-Linie zurückgerutscht. Wichtig für die Aktie ist nun, dass diese Hürde schnell zurückerobert werden kann.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Daimler.
(Mit Material von dpa-AFX)