BYD hat ein operativ starkes Jahr hinter sich. Neben fast monatlich verkündeten Rekordauslieferungen expandierte der Autobauer in zahlreiche neue Märkte. Dennoch wird das Unternehmen höchstwahrscheinlich sein Produktionsziel für 2022 verfehlen. Mit dem Grund für das schlechtere Abschneiden ist die Autobranche bereits vertraut.
Seit die chinesische Regierung Anfang Dezember die Covid-Beschränkungen nach über zwei Jahren deutlich gelockert hat, steigen die Infektionen drastisch an. Darunter leidet nun auch BYD, wie ein Manager des Konzerns jüngst mitteilte.
Konkret erklärte Vizepräsident Lian Yu-Bo auf einem Wirtschaftsforum in Shanghai, dass derzeit etwa 20 bis 30 Prozent der BYD-Angestellten nicht arbeitsfähig sind oder sich in Quarantäne befinden. Das resultiere in einem täglichen Produktionsausfall von 2.000 bis 3.000 Autos. Im Dezember werde der Konzern daher bis zu 30.000 Einheiten weniger produzieren, so Lian.
Der Manager erklärte, dass BYD das Jahresziel von 1,9 Millionen hergestellten Autos verfehlen und nur auf 1,88 Millionen Einheiten kommen werde. Sorgen sollten sich Anleger dennoch nicht machen, das Produktionsziel wurde im Laufe des Jahres von 1,5 Millionen angehoben. Zudem würde das korrigierte Ziel einen erneuten Rekord bedeuten. Ausgehend von 1,63 Millionen bis Ende November produzierten Fahrzeugen, dürfte BYD im Dezember immer noch 250.000 New Energy Vehicles fertigen.
Auf kurze Sicht können die rasant ansteigenden Infektionszahlen in China die Entwicklung bei BYD bremsen. Mittel- bis langfristig sollten jedoch die Vorteile überwiegen und das Wachstum hoch bleiben.
BYD agiert – was die Wertschöpfungskette und Expansion betrifft – extrem clever. Die Richtung stimmt. Kurzfristig hat das Papier allerdings den Rückwärtsgang eingelegt. Eine starke Unterstützung wartet bei 185 Hongkong Dollar.