Der chinesische Autobauer BYD hat die Preise für seine Fahrzeuge zum Jahresbeginn um teilweise 20 Prozent angehoben. Für die BYD-Aktie geht es am ersten Handelstag im neuen Börsenjahr an der Frankfurter Börse leicht nach oben. DER AKTIONÄR verrät, was hinter der Preiseerhöhung steckt und warum die verblüffend simple Lösung nicht "Corona" lautet.
Seit kurzer Zeit fegt Corona durch das Reich der Mitte: Nachdem die Schutzmaßnahmen weitgehend aufgehoben wurden, infizierten sich unzählige Chinesen rasend schnell mit der Omikron-Variante. Wie viele Menschen bereits betroffen sind, darüber gibt es nur düstere Mutmaßungen, da die chinesische Regierung selbst keine Zahlen mehr erhebt. Klar ist jedoch: Wo Mitarbeiter wegen einer Omikron-Infektion ausfallen, herrscht alsbald Personalmangel. Die Folge: Die Bänder stehen still, die Kosten steigen.
Wer jedoch denkt – BYD würde diese Kosten über die jüngste Preiserhebung abfedern, die seit dem Jahreswechsel in Kraft ist – der irrt (noch). Stattdessen sind ausgelaufene Förderprogramme der Grund, warum der chinesische Elektroautohersteller für seinen Kleinwagen Dolphin in China nunmehr erst ab 116.800 Yuan oder rund 15.850 Euro zu haben ist. Bisher kostete das Einstiegsmodell lediglich 96.800 Yuan – also gut 20 Prozent weniger, wie IT TIMES berichtet.
Zuvor hatte die chinesische Regierung bis November 2022 den Verkauf von Plug-in-Hybriden noch mit 4.800 Yuan und jenen reiner Stromer mit 12.600 Yuan subventioniert. Neben dem BYD Dolphin stiegen auch die Preise für andere Modelle um 2.000 bis 6.000 Yuan (bis zu 815 Euro). Die nun höheren Verkaufspreise kommen jedoch nicht aus heiterem Himmel: Das Unternehmen hatte diesen Schritt bereits im November angekündigt.
Ungeachtet der für europäische Maßstäbe geringfügigen Preisanpassungen, geht es für die BYD-Aktie am Montag an der Frankfurter Börse leicht aufwärts. Aus Sicht des AKTIONÄR bleibt die BYD-Aktie mittel- bis langfristig unverändert weiter aussichtsreich, kurzfristig könnten Corona-Sorgen den Kurs jedoch belasten. Hinweis: An der Heimatbörse in Hongkong ruht der Handel am Montag feiertagsbedingt.
Risiko-Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.