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Schon seit längerem liebäugelt BYD mit einer Fabrik in Brasilien (DER AKTIONÄR berichtete). Im Raum standen sowohl ein Neubau als auch die Übernahme eines alten Ford-Werks. Wie der Autobauer am Dienstag mitteilte, ist nun die Entscheidung gefallen. Doch damit ist der Push auf dem südamerikanischen Markt nicht komplett. Auch aus Chile gibt es News.
Für den Bau des geplanten Werks im brasilianischen Bundesstaat Bahia will BYD zunächst drei Milliarden Real (rund 570 Millionen Euro) in die Hand nehmen und die Investitionen bis 2025 auf 10 Milliarden Real ausdehnen. Nach der Fertigstellung im Jahr 2024 liegt die Produktionskapazität des ersten BYD-Werks außerhalb Chinas bei 150.000 Fahrzeugen mit der Möglichkeit, diese auf 300.000 auszubauen. In drei Fabriken planen die Chinesen neben Autos, Chassis für elektrische Nutzfahrzeuge zu produzieren sowie Lithium und Eisenphosphat zu verarbeiten.
Brasilien sei für BYD spannend, da sich der Markt dort ähnlich entwickeln könne wie der Chinesische, erklärte BYD-Vizepräsidentin Stella Li. Zunächst würden Hybrid-Fahrzeuge dominieren. Mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur machen diese dann allmählich reinen Stromern Platz. Aufgrund der Investition wird BYD bis 2032 zudem eine 95-prozentige Befreiung von der Steuer auf Handel und einige Dienstleistungen.
In Sachen Lithium gibt es weitere News von Seiten des Konzerns. Ebenfalls am Dienstag erklärte Li, der Konzern befinde sich in Gesprächen mit der chilenischen Regierung. Bei diesen gehe es darum, eine neue, effizientere Technologie zur Förderung des Rohstoffs in Chile zu etablieren. Über die Versorgung mit Lithium aus China zu Vorzugspreisen wurde bereits vor längerem eine Vereinbarung getroffen.
BYD hat am Dienstag starke News mit Bezug auf Südamerika geliefert. Der Markt verspricht ordentlich Potenzial, zudem stellt sich der Autobauer auf den Weltmärkten differenzierter auf. Zudem intensivieren die Chinesen ihre Bemühungen im Lithium-Sektor. Das Metall dürfte einer der kritischsten Rohstoffe beim Bau von Batterien bleiben. Die hohe Wertschöpfungstiefe bei BYD hat sich bereits als vorteilhaft erwiesen. Die Aktie bleibt einer der spannendsten Titel in der Autobranche.
