Mitte des Monats hatte BYD im Rahmen eines Joint-Ventures den Bau einer Fabrik zur Produktion von Autos und Batterien in Indien angekündigt. Rund eine Milliarde Dollar wollte der Autobauer nach Reuters-Informationen investieren. Die Indische Regierung macht dem Konzern nun allem Anschein nach einen Strich durch die Rechnung.
Das berichtete zumindest die Economic Times am Samstag. Die Regierung lehne den Plan von BYD und dem hiesigen Konzern Megha aus Gründen der nationalen Sicherheit ab, so Insider gegenüber dem indischen Wirtschaftsmagazin. Die Verwendung chinesischer Technologie sei ein Grund zur Besorgnis.
BYD hat in Indien – dem mittlerweile drittgrößten Automarkt der Welt – große Ambitionen. Ein Manager des Konzerns erklärte im Februar, der Autobauer wolle dort bis 2030 einen Marktanteil von 40 Prozent erlangen. Bereits jetzt stehen zwei Modelle der Chinesen in Indien zum Kauf. Das gemeinsame Werk mit Megha sollte der nächste Schritt sein und laut Antrag zunächst eine überschaubare jährliche Kapazität von 10.000 bis 15.000 Elektroautos verfügen.
Diesen Plan muss BYD nun wohl aufschieben. Allzu hart dürfte das den Konzern aber nicht treffen. Zwar erhält die Expansionsoffensive der Chinesen damit einen Dämpfer, allerdings dürfte Indien gut mittels Exporten versorgt werden.
Die Nachrichten sind sicherlich eine Enttäuschung. Allerdings befindet sich BYD weiterhin auf Wachstumskurs. Die Nachfrage nach E-Autos zieht im Heimatmarkt weiter an, was die letzten guten Zahlen unterstreichen. Die Produktoffensive nimmt Gestalt an. Was die Expansion angeht, so wird BYD sicherlich nicht gleich zu Beginn große Marktanteile in Europa erobern, jedoch steigt die Sichtbarkeit. Anleger geben kein Stück aus der Hand.