Am Dienstag haben Berichte, dass BYD die Entscheidung über sein geplantes Werk in Mexiko verschieben würde, für Bedenken unter Anlegern gesorgt. Vize-Präsidentin Stella Li dementierte diese jedoch zügig. Das Werk sei ein zentraler Baustein für das zukünftige Wachstum des Unternehmens. Weitere Wachstumsimpulse hob jüngst Goldman Sachs hervor.
In einer am Dienstag veröffentlichten Studie zeigte sich die US-Bank optimistisch für den Autobauer, bestätigte die Kaufempfehlung und erhöhte das Kursziel von 295 auf 310 Hongkong-Dollar (umgerechnet 35,95 Euro). Analystin Tina Hou verwies auf zusätzliche Wachstumschancen für BYD – sowohl beim Absatz als auch bei der Marge.
Hou erwartet, dass BYD im weiteren Jahresverlauf mindestens sechs neue Modelle vorstellen und mit deren Auslieferung beginnen wird. Dies dürfte zu einem Anstieg des monatlichen Absatzes führen. Daher erhöhte sie die Volumenschätzung für 2024 von 3,8 auf 4,0 Millionen Einheiten. Laut Medienberichten wird BYD am 6. September das 2025er-Modell des BYD Han vorstellen. Zudem startete das Unternehmen kürzlich die Werbung für den SUV Sealion 05, was die Aussagen der Expertin untermauert.
Auch bei den Margen rechnet Goldman Sachs mit Verbesserungen. Zum einen durch Skaleneffekte, zum anderen durch die Verschiebung des Fahrzeugmixes hin zu neuer und verbesserter Hybridtechnologie DM5.0 sowie Premium-Markenmodellen wie Yangwang. Dies würde die Gewinne pro verkaufter Einheit und letztlich auch die Marge erhöhen. Das Team um Tina Hou erhöhte daher die Nettogewinnprognosen für 2024 bis 2026 um ein bis sechs Prozent.
Mit dem Kursziel von 310 Hongkong-Dollar liegt Goldman Sachs nahe am Konsenskursziel von 303,90 Hongkong-Dollar. Das Aufwärtspotenzial beträgt somit knapp 30 Prozent. Die Analysten sind durchweg optimistisch für den Autobauer. Von 39 Experten, die laut Bloomberg die Aktie covern, raten 37 zum „Kaufen“ und zwei zum „Halten“. Verkaufsempfehlungen: Fehlanzeige.
Die Analysten sind von BYD überzeugt. DER AKTIONÄR hat den Titel ebenfalls seit längerem auf seiner Empfehlungsliste und hält langfristig deutlich höhere Kurse für vertretbar. Das charttechnische Bild hat sich im Laufe der Woche jedoch etwas eingetrübt, weshalb Anleger vor einem Einstieg abwarten sollten. Wer bereits investiert ist, bleibt an Bord.