Auffällig gut hat sich die chinesische Auto- und Batterie-Aktie gehalten. Doch nicht (nur) aus diesem Grund hat JPMorgan die Aktie, die unter anderem Warren Buffetts Berkshire Hathaway im Depot hat, gerade besonders auf dem Zettel. Hintergrund ist vielmehr eine „unerzählte Geschichte“ über den Konsum in China.
Bei Verbrauchern in bekannten Städten wie Shanghai ist die Konsumlaune dieses Jahr bekanntlich eher gedämpft. Stichwort: Covid-Lockdowns. Verbraucher in den kleineren Städten seien aber durchaus zum Geldausgeben bereit. Das schreibt CNBC unter Berufung auf einen Bericht von JPMorgan. Die US-Bank beruft sich wiederum auf einen anonymen Verbrauchermarken-Experten aus den USA, der in China tätig ist.
Das stärkere Wachstum in kleineren Städten und ländlichen Gebieten sei dem Experten zufolge eine „unerzählte Geschichte“.
Zumindest AKTIONÄR-Leser dürften davon allerdings schon mal gehört haben. Bereits vor circa zwei Jahren war die Expansion großer chinesischer E-Commerce-Konzerne in die kleineren Städte ein Thema.
Interessant ist aber: Wanderarbeiter, die jetzt den ganz großen Städten den Rücken kehren, verdienen zwar anderenorts etwas weniger, haben aber auch viel niedrigere Lebenshaltungskosten. Unterm Strich steigt das verfügbare Einkommen.
JPMorgan wittert da einen Trend und hat sich überlegt, welche Aktien davon profitieren könnten. Neben für deutsche Anleger eher schwer handelbaren Titeln hat es BYD als vielversprechendste Aktie in die kleine Auswahl geschafft.
BYD ist führend im chinesischen Elektroauto-Bereich und dürfte in der Tat auch künftig gute Geschäfte machen. Außerdem könnte das Unternehmen im zweiten Halbjahr von Unterstützungsmaßnahmen für die Wirtschaft vonseiten der chinesischen Führung profitieren. Die BYD-Aktie überzeugt seit Wochen mit einer außergewöhnlichen Performance im angeschlagenen Gesamtmarkt. Investierte Anleger können bei der AKTIONÄR-Empfehlung relativ entspannt auf eine Fortsetzung der Rally spekulieren.
Übrigens: Eigentlich ist BYD gar keine Buffett-Aktie. Vielmehr musste China-Freund und Berkshire-Vize Charlie Munger vor vielen Jahren seinen Geschäftspartner wohl überreden, überhaupt in BYD zu investieren. Inzwischen sitzt Berkshire auf einem hübschen Buchgewinn.
DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren. Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko.