Jefferies erwartet für Chinas Autohersteller ein schwieriges Jahr 2023. Die Experten gehen davon aus, dass der Wettbewerb im Bereich der Elektroautos deutlich zunehmen wird.
Der Gesamtabsatz von Neuwagen in China könnte im Jahr 2023 um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf rund 20 Millionen Fahrzeuge fallen, so die Experten von Jefferies. Als Gründe führen die Analysten unter anderem das langsamere Wirtschaftswachstum sowie das Auslaufen der Konjunkturmaßnahmen im Reich der Mitte an.
"BYD hat etwa mit dem Han ein hochmodernes Elektroauto, das bei vergleichbarer Technologie einen klaren Preis-Wertvorteil gegenüber Tesla hat."
Der Absatz von Fahrzeugen mit Elektroantrieb dagegen könnte im Jahr 2023 um 31 Prozent auf 8,5 Millionen Einheiten steigen und die Marktdurchdringung auf 39 Prozent klettern. Die Experten von Jefferies gehen dabei jedoch davon aus, dass es für die Newcomer und auch etablierten Hersteller im E-Mobility-Segment schwieriger werden wird. Die Margen könnten unter Druck geraten, da sich der Preiskampf verschärft, Subventionen sinken und der Lithiumpreis steigt.
Keine leichte Aufgabe für BYD, 2023 neue Rekorde zu erzielen. Fakt ist aber auch, dass BYD zuletzt sieben Rekordquartal in Folge eingefahren hat. Zudem hat es das Unternehmen geschafft, die Margen zu steigern. Und das in Zeiten eines zunehmenden Wettbewerbs. Während Tesla und Mercedes zum Beispiel zuletzt die Preise für ihre Elektroautos deutlich zurückgenommen haben, hat BYD sogar die Preise erhöht.
Positiv ist auch die Tatsache, dass BYD bald ein neues Modell auf den Markt bringen wird. Das berichtete der Newsblog CnEVPost.
BYDs neuer vollelektrischer Kleinwagen mit dem Namen Seagull, der derzeit getestet wird, wird wahrscheinlich der erste mit einer Natrium-Ionen-Batterien sein. Die Markteinführung des Modells wird für das zweite Quartal 2023 erwartet, so der lokale Automobilvertrieb Yiche in einem Bericht. Preis: umgerechnet rund 8.500 Dollar.
Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer sieht BYD grundsätzlich in einer sehr guten Ausgangsposition. „BYD hat etwa mit dem Han ein hochmodernes Elektroauto, das bei vergleichbarer Technologie einen klaren Preis-Wertvorteil gegenüber Tesla hat. BYD geht mit äußerst großen Schritten voran und hat mit der Kombination vollelektrisch und Plug-In eine führende Stellung in China. Und der Export-Turbo bei BYD kommt also erst noch“, so der Auto-Experte gegenüber dem AKTIONÄR.
Fundamental ist bei BYD weiter alles im Lot. Neue Modelle werden ausgerollt und bei der Wertschöpfungskette liegt BYD weit vor der Konkurrenz. Ein Alleinstellungsmerkmal hat der Konzern mit seiner eigenen Batteriefertigung.
Technisch fand die Aktie zuletzt am bisherigen 2022er-Tief bei 165 Hongkong-Dollar Halt. Nach einem ersten Rebound-Versuch fiel die Aktie erneut zurück. Ein Kaufsignal ergibt sich, sobald die Zone zwischen 206,13 und 208,83 Honkong-Dollar überwunden wird.
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