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17.03.2025
Es ist ein heißes Gerücht: Laut Reuters könnte BYD bald in Deutschland mit dem Bau seiner Elektroautos beginnen. Insidern zufolge sei Deutschland die erste Wahl in Europa, wofür es mehrere Gründe gäbe. Doch damit nicht genug: BYD hat zudem am Montag eine Plattform zum schnelleren Laden von Elektroautos vorgestellt.
Da die Nachfrage in China nachlässt, wollen dortige Automobilhersteller mehr Fertigungswerke in Europa etablieren. Durch das Angebot kostengünstigerer Fahrzeuge soll der Wettbewerb mit europäischen Herstellern verstärkt und lokale Produktion die Einfuhrzölle der EU vermieden werden.
Stella Li, stellvertretende Vorstandsvorsitzende von BYD, gab in einem Interview mit Automobilwoche kürzlich bekannt, dass das Unternehmen innerhalb der nächsten zwei Jahre ein drittes Werk für den europäischen Markt in Betracht ziehe – zusätzlich zu den beiden, die derzeit in Ungarn und der Türkei gebaut werden. Der genaue Standort wurde jedoch nicht genannt.
Laut Insidern sei Deutschland derzeit die bevorzugte Wahl, intern wird dies aufgrund der hohen Arbeits- und Energiekosten, der niedrigen Produktivität und geringen Flexibilität des Landes jedoch infrage gestellt. Das Unternehmen möchte mit dem dritten Werk die Markenbekanntheit und Akzeptanz als lokaler Hersteller in Europa erhöhen. Gleichzeitig sollen keine Investitionen in Länder getätigt werden, die die Importzölle unterstützten, wodurch einige EU-Staaten wie Italien und Frankreich wegfallen. Ebenfalls für Deutschland spricht, dass chinesische Beamte und Automobilhersteller im Januar laut Reuters einige deutsche Fabriken besuchten, die geschlossen werden sollen, insbesondere die von Volkswagen.
Die Entscheidung über den Standort hängt auch von BYDs Verkaufszahlen in Europa sowie der Auslastung der bestehenden Werke in Ungarn und der Türkei ab. Das Werk in Ungarn soll im Oktober mit der Produktion starten, jenes in der Türkei voraussichtlich im März 2026. Sobald beide Werke voll ausgelastet sind, wird die Produktionskapazität bei 500.000 Fahrzeugen pro Jahr liegen. Nach Schätzungen von S&P Global Mobility wird sich der Absatz von BYD in Europa in diesem Jahr auf 186.000 Einheiten mehr als verdoppeln und bis 2029 weiter auf knapp 400.000 Einheiten ansteigen.
Schluss mit langen Ladezeiten
Zudem hat BYD eine neue Plattform mit einer 1.000-Volt-Architektur vorgestellt – laut dem Unternehmen ist die Ladegeschwindigkeit mit dem Tanken vergleichbar. BYD plant den Bau von über 4.000 ultraschnellen Ladestationen und -einheiten, um diese Technologie landesweit verfügbar zu machen. Wie Firmengründer Wang Chuanfu erklärte, könnten Autos, die von der Super-E-Plattform mit einer Spitzenladeleistung von 1.000 Kilowatt angetrieben werden, mit einer Fünf-Minuten-Ladung 400 km zurücklegen.
BYD ist ein ernstzunehmender Konkurrent für die europäischen Autobauer und mischt den Markt ordentlich auf. Mit aggressiven Preisen, innovativer Technologie und ehrgeizigen Produktionsplänen dürfte BYD die etablierten Hersteller weiter unter Druck setzen. Investierte Anleger bleiben bei BYD an Bord.
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