Letzte Woche hat sich BYD-Vize-Präsidentin Stella Li in einem Interview mit Bloomberg zu den Verkäufen von Warren Buffetts Berkshire Hathaway geäußert. Buffett sei weiterhin überzeugt vom Autobauer. Gewinnmitnahmen seien natürlich. Ungeachtet davon hat Buffetts Investmentvehikel nun erneut Aktien verkauft. Was bedeutet das für die Anleger?
Konkret hat sich Berkshire Hathaway einer Mitteilung vom Dienstag zufolge von weiteren 1,3 Millionen in Hongkong gelisteten BYD-Aktien getrennt. Der Verkauf brachte dem Unternehmen umgerechnet rund 32 Millionen Euro ein. Seit dem ersten Verkauf im August hat Buffett nun mehr als ein Viertel seiner ursprünglichen Beteiligung verkauft. Berkshire hält aktuell noch 14,95 Prozent an BYD.
Etwas überraschend kam die Nachricht, da sich Li erst letzten Dienstag zu Buffett geäußert hat. Buffett liebe BYD und das Management, so die Vizepräsidentin. Die Investmentlegende werde immer der größte Unterstützer des Unternehmens sein. Zudem sei es logisch, dass er einen Teil seiner Gewinne mitnehme. Damit hat die Managerin durchaus recht, immerhin sitzt Berkshire seit dem Einstieg im September 2008 auf einem Gewinn von über 2.000 Prozent.
Während das Bekanntwerden der ersten Verkäufe im August und September noch zu heftigen Kursabschlägen führte, nehmen Anleger die Situation nun gelassener. Das Minus am Dienstag lag bei rund einem Prozent.
Abgesehen davon läuft es bei BYD gut. Ein Absatzrekord folgt dem nächsten. Zudem expandiert der Autobauer in neue Märkte und eröffnet auch außerhalb Chinas neue Werke. Darüber hinaus überzeugt das Unternehmen mit einer hohen vertikalen Integration. Die Fertigungstiefe baut BYD zudem immer weiter aus, so plant man in Chile und Afrika zukünftig eigenes Lithium zu fördern.
BYD ist stark aufgestellt, außerdem bieten sich durch die Expansionen größere Wachstumschancen als bei Autobauern, die bereits weltweit aktiv sind. Der Autobauer ist und bleibt unter den Elektroauto-Herstellern erste Wahl. Einzig das China-Risiko trübt die Aussichten etwas.