BYD verkauft neben Autos und Batterien auch Nutzfahrzeuge. Diese Sparte machte sich 2022 mit einem Absatzanteil von unter einem Prozent jedoch kaum bemerkbar. Mit einer Milliarden-Investition wollen die Chinesen das nun ändern und den Markt für elektrische Nutzfahrzeuge aufmischen. Der Zeitpunkt könnte sich als perfekt erweisen.
Wie das Wall Street Journal unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen mitteilte, will BYD bis 2025 einen Betrag von mehr als 20 Milliarden Dollar in seine Nutzfahrzeugsparte investieren. Ein Großteil der Ausgaben sei für Forschung, Produktentwicklung und Kapazitätserweiterungen vorgesehen.
Kritiker elektrischer Nutzfahrzeuge weisen oft auf deren Ineffizienz wegen zu schwerer Batterien hin. Allerdings sieht sich BYD mit seiner Blade-Batterie hier gut positioniert. Diese maximiert laut BYD die Energiedichte und minimiert das Fahrzeuggewicht. Ein Teil der Investitionen werde nun in den Umbau der Plattform für Nutzfahrzeuge und der Batterie fließen, sodass diese aufeinander abgestimmt sind.
Perfektes Timing
Der Zeitpunkt der Offensive könnte sich für BYD als goldrichtig erweisen. So könnte das durch den Wegfall von chinesischer Subventionen drohende, langsamere Wachstum bei PKWs kompensiert werden. Zudem dürften die Verkaufszahlen von Bussen, LKWs und anderen kommerziellen Fahrzeugen nach dem Wegfall der strikten Corona-Beschränkungen in China deutlich anziehen. Das zeigt sich auch bei BYD: Nachdem der Absatz an Nutzfahrzeugen seit 2020 kontinuierlich bis auf rund 10.000 Einheiten zurückging, wurden in den ersten beiden Monaten des Jahres bereits über 3.000 Einheiten verkauft.
Das Geschäft mit Nutzfahrzeugen hat das Potenzial, sich zu einem weiteren Standbein von BYD zu entwickeln. Aber auch ohne den Geschäftsteil steht BYD gut da, die Zukunftsperspektiven sind nach wie vor gut. China wird 2023 wieder stark wachsen. Die neuen Elektromodelle werden für eine kontinuierliche Margenverbesserung durch zunehmende Skaleneffekte sorgen. Zudem sollte die Expansionsstrategie Früchte tragen und ein möglicherweise langsameres Wachstum in China kompensieren.